Jobticket und Deutschlandticket

Jobticket und Deutschlandticket

Mit einem Jobticket und dem neu eingeführten Deutschlandticket können Arbeitgeber und Arbeitnehmer sparen.

In diesem Merkblatt erfahren Sie alles,

was Sie über die steuer- und sozialversicherungsfreie Nutzung eines Jobtickets wissen müssen.

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Einleitung Rahmen fehlerhafter Lohnabrechnungen unter Umständen nennenswerte Nachforderungen durch das Fi- Die Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahver- nanzamt oder die Sozialversicherungsträger drohen. kehrs (ÖPNV) - wie zum Beispiel Busse und Bahnen - Wenn also Gehaltsbestandteile als abgabenfrei behan- spielen im täglichen Pendelverkehr auf den Wegen zwi- delt werden, muss hierüber Sicherheit bestehen. schen Wohnung und beruflicher Wirkungsstätte eine wichtige Rolle. Nach Daten des statischen Bundesamts 3 Das steuer- und sozialver- wird der ÖPNV immerhin von 14% aller Berufspendler sicherungsfreie Jobticket in Deutschland genutzt. Gerade im städtischen Bereich ist der Arbeitsplatz mit den regelmäßig gut ausgebauten 3.1 Voraussetzungen der Abgaben- Nahverkehrsverbindungen aus dem Vorstadtbereich freiheit oftmals schneller und bequemer zu erreichen als mit dem Auto. Als Jobticket werden Zuschüsse des Arbeitgebers oder die Übernahme der Kosten für Pendelfahrten zur Das Steuerrecht fördert die berufliche Mobilität mit dem Arbeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Linienver- ÖPNV durch verschiedene Maßnahmen. Hier ist insbe- kehr (ohne Luftverkehr) bezeichnet. Zu den begünstig- sondere das sogenannte Jobticket zu nennen, das un- ten Verkehrsmitteln gehören sowohl der öffentliche ter bestimmten Umständen steuer- und sozialversi- Nahverkehr als auch der Fernverkehr (z.B. ICE). cherungsfrei vom Arbeitgeber gewährt werden kann. Zum Personenfernverkehr gehören Fernzüge der Darüber hinaus ist die Förderung der beruflichen Mobili- Deutschen Bahn (ICE, IC, EC), oder Fernbusse auf tät auch im Rahmen günstiger steuerlicher Pauschalie- festgelegten Linien oder Routen und mit festgelegten rungsregelungen möglich. Hierdurch können dann Haltepunkten. steuerbegünstigte oder steuerfreie Gehaltsbestandteile erreicht werden. Dies ist für die Arbeitgeberseite inte- Der Personennahverkehr umfasst aus Vereinfa- ressant, da auf steuerfreie Zahlungen keine Sozial- chungsgründen alle öffentlichen Verkehrsmittel, die abgaben fällig werden, die der Arbeitgeber ansonsten nicht Personenfernverkehr sind. Hierzu gehört die all- zur Hälfte trägt. Zudem sind beide Arbeitsparteien da- gemein zugängliche Beförderung von Personen im Li- ran interessiert, dass von einer Bruttolohnzahlung mög- nienverkehr, die überwiegend dazu bestimmt ist, die lichst viel Netto beim Arbeitnehmer ankommt. Verkehrsnachfrage im Stadt-, Vorort- oder Regionalver- kehr zu gewährleisten. Seit dem 01.05.2023 ist außerdem mit dem sogenann- ten Deutschlandticket, das für 49 monatlich die Nut- Begünstigt sind hierbei insbesondere die folgenden zung des öffentlichen Linienverkehrs ermöglicht, eine Fahrberechtigungen: neue attraktive Möglichkeit der steuerlichen Mobilitäts- Zeitkarten (z.B. Monats- oder Jahrestickets) förderung eingeführt worden. Ermäßigungen (z.B. BahnCard 25) 2 Barlohn und Sachbezüge Einzel-/Mehrfahrtenfahrscheine Die Gewährung von Barlohn an Arbeitnehmer unterliegt Hinweis grundsätzlich der Lohnsteuer sowie den Beiträgen zu Die Abgabenfreiheit für Fahrberechtigungen für den Perso- den Sozialversicherungen (beides im Folgenden als nenfernverkehr kommt nur in Betracht für Arbeitnehmer in Abgaben bezeichnet). Zu den steuerpflichtigen Bezü- einem aktiven Beschäftigungsverhältnis. Andere Arbeit- gen können auch Sachbezüge gehören, also zum Bei- nehmer ohne aktives Beschäftigungsverhältnis (etwa im spiel die Gewährung von Fahrtberechtigungen mit öf- Fall des Elternurlaubs, Altersteilzeit) können die Abgaben- fentlichen Verkehrsmitteln. Werden diese für den Weg freiheit nur für Fahrtberechtigungen im öffentlichen Perso- zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte ge- nennahverkehr nutzen. währt, liegt grundsätzlich ein steuer- und sozialversi- cherungspflichtiger Sachbezug vor, der im Rahmen Unter die Steuerbefreiung fallen auch Vorteile für er- der Lohnabrechnung zu berücksichtigen ist. Dies gilt al- mäßigte Beförderungen, in die der Arbeitgeber nur mit- lerdings nicht, wenn steuerliche Sonderregelungen vor- telbar einbezogen ist, etwa durch Abschluss eines liegen, etwa die Steuerfreiheit für das Jobticket. Hier Rahmenabkommens mit dem Verkehrsträger mit Son- erfolgt regelmäßig dann auch eine Beitragsfreiheit in derkonditionen, von denen die Arbeitnehmer dann profi- der Sozialversicherung, was durch die entsprechende tieren. Ersparnis beim Arbeitgeberanteil interessant ist. Nicht abgabenbefreit sind Arbeitgeberzuschüsse oder Alle steuerlichen Begünstigungen sind hierbei allerdings Kostenübernahmen für die Nutzung von Taxis, Flug- von verschiedenen Voraussetzungen abhängig, die im zeugen oder privaten Fahrdiensten. Detail genau geprüft werden müssen, damit keine Feh- ler passieren. Gerade für den Arbeitgeber können im Hinweis Nutzung für zusätzliche private Fahrten Soweit Taxis ausnahmsweise im Linienverkehr nach Maß- Da das Jobticket regelmäßig

als eine Zeitkarte ausge- gabe der genehmigten Nahverkehrspläne eingesetzt wer- stellt wird, sind damit für den Arbeitnehmer auch Fahr- den (z.B. zur Verdichtung, Ergänzung oder zum Ersatz an- ten in der arbeitsfreien Zeit möglich. Dieser Vorteil ist derer öffentlicher Verkehrsmittel) und von der Fahrberech- aber für steuerliche Zwecke nicht relevant und unter- tigung mitumfasst sind oder gegen einen geringen Aufpreis liegt keinen Abgaben. genutzt werden dürfen, gehören sie zum Personennahver- Auswirkung auf die Entfernungspauschale kehr. Grundsätzlich können Arbeitnehmer für die Wege zwi- Bei der Nutzung von nicht begünstigten Verkehrsmitteln schen Wohnung und Arbeitsstätte die Entfernungspau- wäre allerdings zu prüfen, ob nicht eine Dienstfahrt schale von 0,30 für jeden Kilometer der Distanz der vorliegt, etwa beim Flughafentaxi für eine Dienstreise. einfachen Entfernung (also nur eine Fahrt arbeitstäg- Diese Kosten zählen als abziehbare Werbungskosten lich) geltend machen. Für Fernpendler wurde ab dem bzw. können vom Arbeitgeber abgabenfrei übernom- 01.01.2021 befristet bis zum 31.12.2026 für die Fahrten men werden. Der Unterschied zu den Aufwendungen zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte die Ent- für den Weg zwischen Wohnung und Arbeitsstätte liegt fernungspauschale ab dem 21. Kilometer auf 0,35 darin, dass bei diesen grundsätzlich von einer privaten und ab dem 01.01.2022 auf 0,38 angehoben. Veranlassung durch den Arbeitnehmer ausgegangen wird. Zu beachten ist, dass das abgabenfreie Jobticket in vol- lem Umfang auf die Entfernungspauschale angerechnet Oftmals erhalten die Arbeitgeber von den Anbietern des wird. Für Arbeitnehmer hat dies allerdings nur dann Linienverkehrs auch einen Rabatt. Überlässt der Ar- Auswirkungen, wenn im Ergebnis insgesamt mehr als beitgeber dem Arbeitnehmer ein Jobticket, handelt es 1.200 Werbungskosten jährlich vorliegen, da der sich grundsätzlich um einen Sachbezug und damit um Werbungskostenpauschbetrag von 1.200 bereits oh- steuerpflichtigen Arbeitslohn bzw. sozialversicherungs- nehin im Lohnsteuerabzugsverfahren berücksichtigt pflichtiges Arbeitsentgelt. wird. Zur Vereinfachung können als Wert der überlas- Diese Leistungen des Arbeitgebers sind aber steuer- senen Fahrberechtigung die Aufwendungen des Arbeit- und sozialversicherungsfrei, sofern sie dem Arbeitneh- gebers einschließlich Umsatzsteuer angesetzt werden. mer zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeits- Hinweis: Lohnsteuerpauschalierung lohn gewährt werden. Die Anrechnung der Aufwendungen des Jobtickets auf die Es darf also keine Gehaltsumwandlung vorliegen, Entfernungspauschale kann durch eine pauschale Be- noch dürfen vereinbarte Bonuszahlen und sonstige va- steuerung des geldwerten Vorteils des Jobtickets mit 25% riable Gehaltsbestandteile in das steuerfreie Jobticket erfolgen. umgewidmet werden. Eine Minderung der Entfernungspauschale braucht dann Beispiel nicht vorgenommen zu werden. Bei Arbeitnehmer A steht die jährliche Gehaltsverhandlung Darüber hinaus gibt es auch noch die Möglichkeit einer an. Mit seinem Arbeitgeber vereinbart er eine Erhöhung um Lohnsteuerpauschalierung mit 15%. Hier mindern aber 5%. Zusätzlich soll sein festgelegter, aber noch nicht aus- die so besteuerten Bezüge den Werbungskostenabzug für gezahlter Bonus des letzten Jahres genutzt werden, um ein die entsprechenden Aufwendungen. steuerfreies Jobticket für den Rest des Jahres durch den Ob sich eine Pauschalierung im Einzelfall mehr lohnt als Arbeitgeber zu finanzieren. die Inanspruchnahme der Steuerfreiheit, kommt insbeson- Beurteilung dere auf die Höhe der möglichen Entfernungspauschale Da der Bonus bereits festgelegt ist, erfolgt die Gewährung und der weiteren Werbungskosten (z.B. Fortbildungskos- nicht zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn. ten) an. Hier wäre A besser beraten, statt der Gehaltserhöhung in- Wird in Fällen der Gehaltsumwandlung die Pauschalierung soweit das Jobticket zu wählen. Die Gehaltserhöhung war mit 25% vorgenommen, findet ebenfalls keine Anrechnung noch Gegenstand der Verhandlung und daher noch kein auf die Entfernungspauschale statt. geschuldeter Arbeitslohn. Für alle Pauschalierungsmöglichkeiten gilt, dass keine So- Die Steuerfreiheit gilt sowohl für die Zuschüsse des Ar- zialversicherungsbeiträge abgeführt werden müssen. beitgebers, als auch für das verbilligte oder kostenlose Überlassen von Fahrausweisen durch den Arbeitgeber. 3.2 Anwendung der steuerfreien Die monatlichen Kosten betragen 49 . Die Tickets Sachbezugsgrenze werden als monatlich kündbares Abo ausgegeben. Für alle Formen von Sachbezügen gibt es eine monatli- Im Vergleich zu einem allgemeinen Jobticket, das auch che Freigrenze von 50 . Bis zu diesem Betrag an im Fernverkehr gilt, ist der Anwendungsbereich des monatlichen Zuwendungen fallen keine Lohnsteuern Deutschlandtickets also beschränkt auf den Nahver- oder Sozialversicherungsbeträge an. Insbesonder

e kehr. im Fall der Gehaltsumwandlung wäre es daher auch 4.1 Deutschlandticket als Jobticket möglich, Zuschüsse oder Kostenübernahmen für die Nutzung des öffentlichen Linienverkehrs über die mo- Das Deutschlandticket kann auch als vergünstigtes natliche Freigrenze entsprechend abgabenfrei zu be- Jobticket bezogen werden. Hier wird dann von den handeln. Verkehrsverbünden ein Rabatt von 5% auf den Ausga- bepreis gewährt, also 2,45 pro Monat. Da es sich aber um eine Freigrenze handelt, ist Vor- sicht geboten: Die monatlichen Aufwendungen für die Voraussetzung ist, dass sich der Arbeitgeber an die- Fahrberechtigungen dürfen nicht mehr als 50 betra- sem Ticket mit einem Mindestzuschuss in Höhe von gen, ansonsten ist die gesamte Zuwendung als steuer- 25% auf den Ausgabepreis von 49 , also 12,25 , be- und sozialversicherungspflichtig ansehen. Gegebenen- teiligt. falls besteht noch die Möglichkeit zur Anwendung der Somit kostet den Arbeitnehmer das Deutschlandticket Lohnsteuerpauschalierung (dann Sozialversicherungs- als Jobticket also maximal 34,30 , wenn dieser es al- freiheit, siehe hierzu auch den Hinweis unter Punkt 3.1 lein trägt. Der Arbeitgeber kann Zuschüsse zahlen, bis in diesem Merkblatt). hin zur kompletten Kostenübernahme. Die 50--Freigrenze gilt nur bei einem Sachbezug und Der Zuschuss des Arbeitgebers zum Deutschlandticket nicht bei einem Barzuschuss. Der Arbeitgeber muss als Jobticket ist bis zur Höhe der tatsächlichen Kosten daher das Jobticket vom Verkehrsbetrieb erwerben und des Tickets dem Grunde nach abgabenfrei. Es gelten verbilligt an seinen Arbeitnehmer abgeben. dann dieselben Grundsätze wie für Jobtickets allge- Besonderheiten bei Abo-Tickets mein. Der Arbeitgeber kann auch den gesamten (redu- zierten) Ticketpreis in Höhe von 46,55 übernehmen. Bei der Überlassung einer Monatskarte oder einer mo- natlichen Fahrberechtigung für ein Jobticket ist die 4.2 Zusätzlichkeitserfordernis 50--Freigrenze gegebenenfalls anwendbar, auch wenn Auch beim Deutschlandticket ist Voraussetzung für die das Ticket für einen längeren Zeitraum gilt. Hierbei Abgabenfreiheit von Zuschüssen oder die komplette muss das Ticket jeweils zum Beispiel monatlich ausge- Kostenübernahmen des Arbeitgebers, dass es zusätz- händigt werden. Voraussetzung: Der Aufwand beträgt lich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gewährt nicht mehr als 50 , oder das Ticket muss jeden Monat wird. Ist dies nicht der Fall (also bei einer Gehaltsum- aktiviert bzw. freigeschaltet werden, zum Beispiel über wandlung), bleiben die Möglichkeiten der Lohnsteuer- eine App. pauschalierung (siehe hierzu den Hinweis unter Punkt Mitarbeiter von Verkehrsbetrieben 3.1 in diesem Merkblatt). Für Mitarbeiter eines Verkehrsbetriebes kann bei den 4.3 Anwendung der 50--Freigrenze Arbeitnehmern im Rahmen des Freibetrags für Mitarbei- terrabatte ein Betrag von bis zu 1.080 im Jahr steuer- Auch beim Deutschlandticket ist die 50--Grenze für frei bleiben. Es wird auf die Endpreise außerdem ein steuerfreie Sachbezüge grundsätzlich anwendbar. Al- Bewertungsabschlag von 4% angewendet. lerdings ist zu beachten, dass dann monatlich nur noch ein Euro für weitere steuerfreie Sachbezüge (z.B. 4 Besonderheiten beim Sachgeschenke) übrigbleibt. Deutschlandticket Außerdem muss bei der Ausgestaltung des Abos durch Mit dem sogenannten Deutschlandticket (auch: 49-- die Verkehrsbetriebe darauf geachtet werden, dass das Ticket) ist es möglich, in ganz Deutschland den öffentli- Ticket für jeden Monat neufreigeschaltet wird. Hier chen Personennahverkehr zu nutzen. Der Bezug war kommt es dann auf die einzelnen Abonnementbedin- erstmals zum 01.05.2023 möglich. Der Geltungsbereich gungen der Verkehrsbetriebe an. ist auf den Regionalverkehr beschränkt, also zum Bei- 5 Besonderheiten beim spiel Straßen-, S- und U-Bahnen, Busse und Züge im Regionalverkehr (z.B. Interregio oder Regional Ex- Fernverkehr (insb. BahnCard press). Ausgeschlossen ist die Benutzung von Fernver- 100) kehr (z.B. ICE, IC oder EC) sowie entsprechende über- Besonderheiten gelten für Fahrberechtigungen für den regionale Angebote anderer Anbieter (z.B. TGV). Personenfernverkehr, die ganz oder teilweise die Vo- raussetzungen für die Steuerbefreiung der Fahrkosten- Amortisationsrechnung: zuschüsse nach § 3 Nr. 15 Einkommensteuergesetz er- Dienstreisen 2.000 füllen. Hierbei geht es insbesondere um die BahnCard 100, da diese unbeschränkt auch privat für Fernver- Jobticket 3.500 kehrsfahrten genutzt werden kann. Summe 5.500 Überlässt der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine Die Reisekosten und die Fahrten für das Jobticket sind ins- BahnCard zur beruflichen und privaten Nutzung, gesamt höher als die Kosten der BahnCard 100. Damit ist führt dies grundsätzlich zum sofortigen Zufluss von die Möglichkeit der Privatnutzung steuerlich unbeachtlich. Arbeitslohn, wenn dem Arbeitnehmer mit der Karte ein uneingeschränktes Nutzungsrecht eingeräumt wurde. 6 Aufzeichnung

spflichten und Der sofortige Zufluss von Arbeitslohn wird damit be- Nachweise gründet, dass für die Nutzung der Karte weder einzelne Sachbezüge müssen als solche kenntlich gemacht Fahrten angezeigt noch weitere Fahrausweise eingelöst werden. Sie sind grundsätzlich ohne Kürzung um Frei- werden müssen. beträge in das Lohnkonto einzutragen. Die jeweiligen Dies kann verhindert werden, wenn vom Arbeitgeber Sachbezüge müssen im Lohnkonto einzeln bezeichnet eine sogenannte Amortisationsprognose gemacht werden. Laufende Sachbezüge sind unter Angabe des wird. Diese vergleicht die Kosten der vom Arbeitgeber Abgabezeitraums, des Abgabeorts und des Entgelts mit bezahlten Fahrberechtigung mit der Summe aus den dem um die Zuzahlung des Arbeitnehmers geminderten ersparten Kosten für Einzelfahrscheine, die während Wert zu erfassen. Die relevanten Unterlagen zum Job- deren Gültigkeitsdauer für die steuerlich begünstigten bzw. Deutschlandticket, zum Beispiel die Vereinbarun- Fahrten bei einer Auswärtstätigkeit oder einer Familien- gen mit den Verkehrsträgern, sollten als Nachweise heimfahrt pro Woche im Rahmen der doppelten Haus- zum Lohnkonto genommen werden. Steuerfreie Sach- haltsführung anfallen würden. Für die Strecke zwischen bezüge durch Job- oder Deutschlandticket sind außer- Wohnung und erster Tätigkeitsstätte sind die Kosten für dem in der Lohnsteuerbescheinigung vom Arbeitgeber ein entsprechendes Jobticket in die Vergleichsberech- einzutragen. nung einzubeziehen. Je nach dem Ergebnis der Be- Bei der Überlassung von Fahrberechtigungen im Fern- rechnung können sich dann unterschiedliche lohnsteu- verkehr (insb. BahnCard 100) sind die Ergebnisse einer erliche Konsequenzen ergeben. Amortisationsprognose ebenfalls im Lohnkonto zu do- So ist es möglich, dass sich eine Vollamortisation einer kumentieren. Nach Ablauf des Gültigkeitszeitraums der BahnCard 100 nur durch die betrieblich veranlassten BahnCard sollte eine Nachrechnung erfolgen und diese Reisen ergeben kann, oder dadurch, dass die Kosten auch zum Lohnkonto genommen werden. denen eines entsprechenden Jobtickets gegenüberge- stellt werden. In diesen Fällen entsteht dann durch die Möglichkeit der Privatnutzung kein weiterer geldwerter Vorteil. Liegen die entsprechend betriebliche Nutzung oder die Kosten für ein Jobticket unter den Kosten für eine BahnCard 100, stellt der Restbetrag steuerpflichtigen Arbeitslohn dar. Wird auf eine Amortisationsrechnung verzichtet, gilt der gesamte Betrag der BahnCard 100 zunächst als steu- erpflichtiger Arbeitslohn. Es können aber dann die Ent- fernungspauschale bzw. die Aufwendungen für Dienst- reisen steuerlich geltend gemacht werden. Beispiel Arbeitnehmer A erhält für 2023 vom Arbeitgeber eine BahnCard 100 für 4.300 jährlich. Nach der Prognose des Wir stehen Ihnen gerne für weitere Fragen zur Verfügung. Arbeitgebers werden sich Dienstreisen mit Einzelfahrten im Wert von 2.000 im Jahr ergeben. Da der Arbeitnehmer für Rechtsstand: Juni 2023 den Weg zur Arbeit auf den ICE angewiesen ist, spielt das Alle Informationen und Angaben in diesem Mandanten- Deutschlandticket keine Rolle. Die entsprechende Jahres- Merkblatt haben wir nach bestem Wissen zusammengestellt. karte würde 3.500 kosten. Sie erfolgen jedoch ohne Gewähr. Diese Information kann eine

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