Bewegte Arbeitswelt

Bewegte Arbeitswelt

Bewegungsmangel ist ein Symptom unserer heutigen Lebensweise und zugleich ein Gesundheitsrisiko.

Auch an vielen Arbeitsplätzen sind körperliche Aktivitäten auf ein Minimum reduziert,

z.B. durch Zwangshaltungen oder Dauersitzen.

Dieser Wegweiser gibt Empfehlungen, wie Betriebe Maßnahmen zur Bewegungsförderung durchführen können.

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Anregungen zur bewegungsförderlichen Arbeitsgestaltung. Bewegte Arbeit - Ein Thema für betriebliche Gesundheitsförderung. Bewegung in der Arbeitswelt von heute. Zwangshaltungen und Bewegungsmangel effektiv begegnen. Arbeitsumgebung gestalten, Bewegungsanreize setzen. Motivation zur Bewegung schaffen. Bewegte Arbeit in der Praxis. Der Berufsalltag nimmt für viele Beschäftigte einen Großteil der verfügbaren Zeit ein. Nicht selten geht er mit einem monotonen und stark reduzierten Bewegungsverhalten einher. So bewirkten erst die Automatisierung und mittlerweile die Digitalisierung der Arbeit einen Wechsel der Belastungen. Wenn früher vorrangig durch körperliche Arbeit hohe Belastungen entstanden sind, können heute immer häufiger technische Hilfsmittel genutzt werden, um körperliche Belastungen zu minimieren. Arbeitsabläufe sind stärker automatisiert, und auch in der Produktion sind Aufgaben eher in die Bereiche der Steuerung und Überwachung verlagert worden. Hinzu kommen Berufsbilder, deren körperliche Belastungen schon immer einseitig waren, angefangen bei klassischen Verwaltungstätigkeiten bis hin zum Fahrzeugführen. Wenn die physischen Anforderungen im Berufsalltag bereits durch die Aufgaben auf ein Minimum reduziert werden, verschiebt sich das eigentlich notwendige Gleichgewicht zwischen Be- und Entlastung hin zur Entlastung. Dies führt zu einem ausgeprägten Bewegungsmangel und (körperlicher) Inaktivität, die mit einem reduzierten Energieverbrauch und einem verminderten Stoffwechsel einhergehen. Die Folgen dieser physischen Inaktivität reichen von dem Verlust der Ausdauer und Kraft über Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus Typ-II) bis zu Beschwerden im Muskel- und Skelettapparat. Trotz des gestiegenen Wissens um die Wichtigkeit körperlicher Aktivität schaffen es viele Beschäftigte nicht, diese in ihren Berufsalltag zu integrieren. Auch wird der während der Arbeit entstandene Bewegungsmangel selten durch eine aktive Freizeitgestaltung ausgeglichen. Laut einer Studie der Europäischen Union erreicht daher lediglich ein Drittel der erwachsenen Personen die Bewegungsempfehlungen des jeweiligen Landes. Diese Risiken sind nicht nur für die Beschäftigten relevant. Eine mögliche Folge dieses Bewegungsmangels sind arbeitsbedingte Fehlzeiten und damit verbundene Kosten für das Gesundheitssystem und die Unternehmen. Folgerichtig ist Bewegung am Arbeitsplatz ein Handlungsfeld im Leitfaden Prävention der gesetzlichen Krankenversicherungen. Zum einen sollen die Beschäftigten eines Unternehmens durch Verhaltens- und Verhältnisprävention vor möglichen Belastungen geschützt werden und zum anderen die durch den demografischen Wandel bedingt alternde Belegschaft möglichst lange leistungsbereit und -fähig gehalten werden. Ein gesundheitsförderlicher Lebensstil mit ausreichend Bewegung kann als ein Baustein der Zielerreichung gesehen werden. Zusammengefasst besteht demnach weiterer Bedarf an innovativen Lösungen, um physische Aktivität in den Arbeitsalltag zu integrieren bzw. die Verhältnisse am Arbeitsplatz so zu gestalten, dass sie ein bewegtes Arbeitsverhalten begünstigen. Eine entsprechende Modifikation der Arbeitsumwelt ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Bestandteil eines umfassenden betrieblichen Präventionsansatzes. Bewegung und psychische Gesundheit In vielen Industrieländern gehören Depressionen und Angststörungen zu den häufigsten Gründen für Krankheitstage und Berufsunfähigkeit. Aus diesem Grund sollte die Thematik der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz einen festen Platz in der betrieblichen Gesundheitsförderung jedes Unternehmens bekommen. Um eine Verbesserung der Symptomatik von Depressionen oder Angststörungen zu erreichen, haben sich Interventionen mit einem Anteil an körperlicher Aktivität bewährt. Dies zeigen aktuelle Forschungsergebnisse. Sowohl Ausdauertraining als auch eine Kombination aus Ausdauertraining und Entspannungsverfahren reduzieren Angstgefühle, wie von Joyce und anderen 2016 nachgewiesen wurde. Ein Effekt auf depressive Symptomatik ist für Yoga und vergleichbare Bewegungsangebote am Arbeitsplatz nachgewiesen. Eine Übersichtsstudie von Chu und ihrem Team aus dem Jahr 2014 konnte zeigen, dass Bewegungsprogramme mit einem individuellen Ansatz und unter Beaufsichtigung durch Fachkräfte die psychische Gesundheit positiv beeinflussen. Weiter konnte festgestellt werden, dass sich die Angstsymptome der jeweiligen Personen unter professionell angeleitetem Yoga am Arbeitsplatz verringern. Gegensätzliche Effekte in Bezug auf Bewegungsinterventionen oder Yogaprogramme konnten hingegen nicht festgestellt werden. Eine Verschlechterung der psychischen Symptomatik durch Bewegungsinterventionen ist demnach kaum zu befürchten. Wichtig ist lediglich, eine möglichst auf die Belegschaft zugeschnittene sowie individualisierte und belastungsspezifische Interventionsmaßnahme zu wählen,

wobei diese Empfehlung für nahezu alle Maßnahmen der Prävention generalisiert werden kann

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