Berufsporträt
Kurzinfo
Ausbildungsberuf
3 Jahre
Metall- und Glockengießer/innen der Fachrichtung Kunst- und Glockengusstechnik
entwerfen Glocken und Kunstgegenstände und stellen diese her.
Wollen sie z.B. eine große Glocke gießen, mauern sie anhand von Schablonen die Form für den Guss aus Lehm, Stein und Sand.
In Schmelzöfen schmelzen sie Bronze oder ähnliche Legierungen und lassen schließlich
die heißflüssige Masse, die sogenannte Speise, durch selbstgemauerte Kanäle in die Form einlaufen.
Sobald das Metall erkaltet ist, schlagen sie die Form ab, stimmen die Glocke und fertigen und montieren den Klöppel.
Zum Teil bauen Glockengießer/innen auch die Glockenstühle
aus Holz oder feuerverzinktem Eisen und befestigen die Glocken daran.
Neben Glocken stellen sie Parkmöbel, Geländerelemente, Statuen
und andere Plastiken im Sandguss- oder Wachsschmelzverfahren her.
Außerdem renovieren und sanieren sie Glocken oder gegossene Kunstgegenstände.
Metall- und Glockengießer/innen der Fachrichtung Kunst- und Glockengusstechnik arbeiten viel mit Maschinen und Werkzeugen,
z.B. mit Trennschleifmaschinen oder Schleif- und Poliermaschinen.
Modelle für Gusserzeugnisse fertigen sie meistens von Hand, beispielsweise aus Wachs.
Sie schützen sich mit Schutzkleidung, etwa mit Handschuhen, Schutzbrille und Arbeitsschürze.
In den Werkhallen herrscht große Hitze durch die Schmelzöfen. Lärm entsteht durch laufende Maschinen und Anlagen.
Gase und Dämpfe durch das geschmolzene Metall oder Staub liegen trotz Absauganlagen in der Luft.
Das eigentliche Glockengießen findet häufig auf nur überdachten Flächen statt.
Dort können Metall- und Glockengießer/innen Zugluft und Kälte ausgesetzt sein.
Damit die Erzeugnisse den Vorgaben entsprechen, ist eine sorgfältige Arbeitsweise notwendig.
Der Umgang mit geschmolzenem Metall erfordert Umsicht, um Unfälle zu vermeiden.
Um die Glocken zu stimmen, ist ein gutes Gehör wichtig.
Geschicklichkeit ist beim Gravieren und Ziselieren von Oberflächen gefragt.
Die Arbeit kann durch die Hitze körperlich anstrengend sein, auch wenn schwere Gussteile getragen werden müssen.
Wenn Metall- und Glockengießer/innen die Glocken
in Kirchen und Türmen montieren, bewegen sie sich trittsicher und schwindelfrei auf Gerüsten und Leitern.
Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus. Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.
Um z.B. Werkstoffe, Arbeitskosten, Flächen und Volumen berechnen zu können,
benötigen die Auszubildenden Mathematikkenntnisse.
Um beispielsweise Gussformen für Glocken herstellen oder Gusserzeugnisse bearbeiten zu können,
sind Kenntnisse im Bereich Werken/Technik unerlässlich.
Chemisches und physikalisches Wissen brauchen angehende Metall- und Glockengießer/innen,
um die Vorgänge z.B. bei der Erschmelzung von Rohstoffen
und die Bedeutung von Zuschlagstoffen z.B. bei der Herstellung von Metalllegierungen zu verstehen.
Um Zeichnungen anzufertigen und Skizzen zu übertragen oder Wachsmodelle für Kunstfiguren herzustellen,
ist es hilfreich, auf Kenntnisse und Fertigkeiten aus dem Kunstunterricht zurückzugreifen.
Nach ihrer Ausbildung arbeiten Metall- und Glockengießer/innen der Fachrichtung Kunst- und Glockengusstechnik
in handwerklichen Glocken- und Kunstgießereien.
Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern.
Das Themenspektrum reicht dabei von Hütten-, Gießereitechnik, Umformtechnik bis hin zu Metallbearbeitung.
Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen.
Naheliegend ist es, die Prüfung als Metall- und Glockengießermeister/in abzulegen.
Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise
einen Bachelorabschluss im Studienfach Metallurgie, Hüttenwesen erwerben.
Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich, z.B. mit einem eigenen Gießereibetrieb.
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