Jugendliche mit Hauptschulabschluss in der Ausbildung

Jugendliche mit Hauptschulabschluss in der Ausbildung

Jugendliche mit Hauptschulabschluss sind ein wichtiges Potenzial

für die Ausbildung, das vor allem von.genutzt wird.

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Fachkräfte sichern Jugendliche mit Hauptschulabschluss in der Ausbildung Jugendliche mit Hauptschulabschluss sind ein wichtiges Potenzial für die Ausbildung, dass vor allem von den Industriebranchen und den Gesellschaftsnahen Dienstleistungen genutzt wird. Hinsichtlich ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten werden Jugendliche mit Hauptschulabschluss von den Unternehmen im Vergleich zu einem durchschnittlichen Auszubildenden schlechter eingeschätzt. Auch ihre Motivation und ihr Engagement werden als unterdurchschnittlich, wenn auch positiver als Kenntnisse und Fähigkeiten, bewertet. Daher fördert etwa jedes fünfte ausbildungsaktive Unternehmen diese Auszubildenden durch Nachhilfe oder als Teilnehmer in der Berufsvorbereitung. 1. Jugendliche mit Hauptschulabschluss als Auszubildende Während noch in den 80er Jahren über die Hälfte aller Auszubildenden einen Hauptschulabschluss hatten, bilden Unternehmen heute bevorzugt Jugendliche mit mittlerem Schulabschluss aus: Sie sind in fast sechs von zehn ausbildenden Unternehmen vertreten (IW 1 Qualifizierungsmonitor, 2. Welle). Hauptschüler stehen demgegenüber nicht mehr so sehr im Fokus ausbildender Betriebe: So werden Jugendliche mit Hauptschulabschluss nur noch in etwas mehr als vier von zehn ausbildungsaktiven Unternehmen überhaupt eingestellt (Abbildung 1). Dabei zeigt sich: Je kleiner das Unternehmen ist, desto geringer ist der Anteil der Unternehmen, die Auszubildende mit Hauptschulabschluss beschäftigen. Dies liegt jedoch auch daran, dass sie im Durchschnitt deutlich weniger Auszubildende beschäftigen. Große Unternehmen bilden häufig viele verschiedene Zielgruppen in unterschiedlichen Berufen aus, die Wahrscheinlichkeit, dass sich darunter auch Hauptschulabsolventen befinden, ist also vergleichsweise hoch. In der Industrie beschäftigen knapp drei von fünf ausbildungsaktiven Unternehmen Jugendliche mit Hauptschulabschluss als Auszubildende (Abbildung 2). Während diese Jugendlichen auch in fast der Hälfte der Unternehmen gesellschaftsnaher Dienstleistungen vertreten sind, findet man sie deutlich seltener in Unternehmen der Unternehmensnahen Dienstleistungen. Im Vergleich dazu zeigt sich bei Jugendlichen mit mittleren Abschlüssen eine deutlich gleichmäßigere Verteilung auf die Branchen. Große Unterschiede bei der Rekrutierung von Jugendlichen mit Hauptschulabschluss finden sich jedoch nach Branchen. Sehr häufig oder regelmäßig werden sie vor allem in der Industrie rekrutiert (Abbildung 3), während in Unternehmen aus dem Bereich der Unternehmensnahen Dienstleistungen mehr als jedes zweite Unternehmen überhaupt Hauptschulabsolventen rekrutiert. Aussagekräftiger als der Anteil der ausbildungsaktiven Unternehmen, die Jugendliche mit Hauptschulabschluss beschäftigt, im Hinblick auf die Bedeutung der Zielgruppe ist der Anteil der Unternehmen, der solche Jugendlichen für die Ausbildung rekrutiert. Kleine, mittlere und große Unternehmen rekrutieren Jugendliche mit Hauptschulabschluss etwa gleich häufig für die Ausbildung (Tabelle 1). Etwa ein Drittel der ausbildungsaktiven Unternehmen strebt dies an. 3. Einschätzung von Jugendlichen mit Hauptschulabschluss als Auszubildende Obwohl viele mittelständische Unternehmer selbst direkt nach der Hauptschule in die Ausbildung eintraten, schätzt nur knapp die Hälfte der ausbildungsaktiven Unternehmen Jugendliche mit Hauptschulabschluss hinsichtlich Motivation und Engagement etwa gleich ein wie einen durchschnittlichen Auszubildenden (Abbildung 4). Dabei gibt es kaum Unterschiede nach Unternehmensgröße. Allerdings geben mit 39 Prozent deutlich mehr Unternehmen eine schlechtere Einschätzung ab als eine über dem Durchschnitt liegende, die nur 8 Prozent äußern. Über alle Unternehmen werden Jugendliche mit Hauptschulabschluss daher hinsichtlich Motivation und Engagement schlechter bewertet als ein durchschnittlicher Auszubildender. Im Allgemeinen steigt die Einschätzung der Motivation und des Engagements von Jugendlichen als Auszubildende mit ihrem Schulabschluss. Auch die Unternehmenseinschätzung von Kenntnissen und Fähigkeiten von Jugendlichen als Auszubildende steigt mit dem Schulabschluss. Vier von zehn ausbildungsaktiven Unternehmen und damit der größte Anteil schätzt hier jedoch Jugendliche mit Hauptschulabschluss etwas schlechter als einen durchschnittlichen Auszubildenden ein (Abbildung 5). Die Unterschiede nach Unternehmensgrößenklassen sind auch hier gering. Die Kenntnisse und Fähigkeiten sehen knapp 16 Prozent jedoch sogar als deutlich schlechter als den Durchschnitt an. Aber in immerhin 37 Prozent der ausbildungsaktiven Unternehmen entsprechen Hauptschulabsolventen dem durchschnittlichen Auszubildenden und in knapp 3 Prozent liegen sie sogar mit ihren Potenzialen über dem Durchschnitt. In Bezug auf die verschiedenen Branchen zeigt sich, dass die Unternehmen der Industrie, die Jugendliche mit Hauptschulabschluss auch häufiger beschäftigen, diese auch hinsichtlich Motivatio

n und Engagement sowie Kenntnissen und Fähigkeiten etwas besser einschätzen als Unternehmen aus anderen Branchen. Sowohl die Motivation und als auch die Fähigkeiten von Auszubildenden spiegeln sich auch darin wider, ob ein Ausbildungsvertrag vorzeitig gelöst wird. 45,9 Prozent aller Auszubildenden, die ihren Ausbildungsvertrag vorzeitig lösen, haben einen Hauptschulabschluss (Tabelle 2, siehe S. 4). Dies ist im Verhältnis zu den neu geschlossenen Verträgen ein überproportional hoher Anteil. Darüber hinaus gibt es deutliche Unterschiede nach Bundesländern. Extrem hoch fällt der Anteil der Ausbildungsabbrüche gemessen an der Zahl der Neuverträge in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Hamburg sowie Baden-Württemberg und Bayern aus. Insgesamt bricht knapp ein Drittel der Jugendlichen mit Hauptschulabschluss eine berufliche Ausbildung ab (Statistisches Bundesamt, 2011). 4. Besondere Förderung von Jugendlichen mit Hauptschulabschluss Durch die eigene Gestaltung der Ausbildung versuchen Unternehmen, den unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen und Potenzialen ihrer Auszubildenden gerecht zu werden. Etwa jedes fünfte ausbildungsaktive Unternehmen fördert Auszubildende mit Hauptschulabschluss dabei durch Nachhilfe oder Stützunterricht, auch um die Anzahl der Ausbildungsabbrüche zu reduzieren (Abbildung 6). Ein gleich großer Anteil an Unternehmen bietet Jugendlichen mit Hauptschulabschluss durch die Teilnahme in der Berufsvorbereitung Förderung an. Von allen Zielgruppen der Ausbildung werden Jugendliche mit Hauptschulabschluss mithilfe dieser beiden Maßnahmen am häufigsten gefördert. Kleine und mittlere Unternehmen bieten seltener Nachhilfe oder Stützunterricht an als große Unternehmen. Es wird jedoch auch deutlich, dass Jugendliche mit Hauptschulabschluss in einigen Bundesländern eine deutlich höhere Bedeutung haben als in anderen. So sind etwa 44 Prozent der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Jahr 2010 in Bayern an Hauptschulabsolventen vergeben worden. In Rheinland-Pfalz waren es etwa 38 Prozent. Jugendliche mit Hauptschulabschluss werden in einigen Bundesländern also bereits derzeit schon als wichtiges Fachkräftereservoir wahrgenommen und genutzt

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