Worauf achten Personaler bei Bewerbungen?

Worauf achten Personaler bei Bewerbungen?

Was wollen Personaler in keinem Anschreiben sehen?

Warum ist das Bewerbungsfoto wichtig?

Worauf achten Personaler bei den Arbeitszeugnissen?

Worauf kommt es beim Lebenslauf an? Was halten Personaler von der 'dritten Seite'?

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Worauf achten Personaler bei Bewerbungen? Tipps und Checkliste für eine professionelle Bewerbung Bewerbungsratgeber gibt es wie Sand am Meer. Gibt man Bewerbung bei Google ein, erhält man etwas mehr als zehn Millionen Ergebnisse - eine bunte Mischung aus News, Bildern, Videos, Blogbeiträgen, Mustern und vielem mehr. Fast so zahlreich und bunt gemischt wie die GoogleErgebnisse sind auch die Meinungen der Bewerbungsexperten. Da überschlagen sich die Ansichten hinsichtlich Formulierungen, Aufbau, Layout und Inhalt. Im Grunde geht es bei jedem einzelnen Ratschlag nur darum, denjenigen zu überzeugen, der die Bewerbung liest. Das sind in der Regel Personalverantwortliche, die ihr tägliches Brot damit verdienen, Bewerber auszuwählen. Ein wichtiger Aspekt ihres Jobs ist: Sie haben in der Regel wenig Zeit. Daher ist ihr Blick geschult, sie erkennen typische Bewerberfehler sehr schnell und haben insgesamt eine ganz andere Sichtweise auf Bewerbungsunterlagen als ein Laie. Wir wollten wissen, worauf es bei Bewerbungen ankommt und haben mit einer erfahrenen Personalberaterin der salesjob Personalberatung gesprochen, die uns erklärt hat, worauf Personaler bei Bewerbungen wirklich achten. 1. Warum ist das Bewerbungsfoto wichtig? Häufig fällt das Foto zuerst ins Auge. Das liegt daran, dass es entweder in einer separaten Datei angehängt oder gut sichtbar auf dem Deckblatt platziert ist. Auch wenn hierzulande bereits seit längerem darüber diskutiert wird, ob Bewerbungen ohne Foto verschickt werden sollten oder nicht - das Bewerbungsfoto erlaubt einen ersten Eindruck von der Persönlichkeit des Kandidaten. Gerade im Vertrieb, wo es auf ein seriöses Erscheinungsbild ankommt, ist das Foto - zumindest noch - sehr wichtig, auch wenn Arbeitgeber grundsätzlich nicht auf die Sendung eines Bewerbungsfotos bestehen dürfen. Bewerbungsfotos sollten am besten von einem Profi angefertigt werden. Bei der Auswahl des richtigen Fotografen ist es wichtig, dass die Sympathie stimmt, denn dies kann sich auf die Ausstrahlung auswirken. Im Zweifelsfall lässt sich die Kompetenz eines guten Fotografen auch daran messen, ob er in der Lage ist, von einer Krawatte mit Weihnachtsmannmuster abzuraten. Exzentrische Fotos sprechen aus Personaler-Sicht nicht für den Kandidaten. Das Gleiche gilt für ausgefallene Frisuren, auffälligen Schmuck und unangemessene Kleidung. Dazu gehören kurzärmelige T-Shirts (oder Hemden) bei Männern und durchsichtige oder zu tief ausgeschnittene Oberteile bei Frauen. Übrigens: Freizeitfotos, wie der gemeinsame Schnappschuss mit Hund lassen zwar auf die Persönlichkeit schließen, haben in einer Bewerbung jedoch nichts etwas zu suchen. Wichtig ist es aber auch zu betonen, dass das Foto in den seltensten Fällen allein über die Berücksichtigung einer Bewerbung entscheidet. Denn der Schlüssel einer jeden Bewerbung ist der Lebenslauf. 2. Worauf kommt es beim Lebenslauf an? Eine gute Bewerbung steht und fällt mit dem Lebenslauf, denn das Dokument gibt Aufschluss über die erworbenen Qualifikationen und Fähigkeiten und das schnell, übersichtlich und gut strukturiert. Dabei ist die Reihenfolge zweitrangig, sofern die Informationen logisch aufgebaut sind. Dazu gehört auch, dass die einzelnen Stationen mit zwei bis drei Stichpunkten kurz beschrieben werden. Lediglich die Jahreszahlen und die Position sind kaum aussagekräftig. Heutzutage ist es übrigens üblich, die aktuelle/letzte Position als erstes anzugeben. Das erleichtert dem Personalverantwortlichen die Arbeit. Personaler sehen Lücken auf den ersten Blick. Hat der Bewerber zwischen zwei Stationen eine Pause von einem oder zwei Jahren und macht dazu keine Angaben, entsteht kein guter Eindruck. Schnell kann dahinter eine Verschleierungstaktik vermutet werden. In jedem Fall gibt eine nicht weiter erläuterte Lücke Anlass zu Zweifeln an der Glaubwürdigkeit des Kandidaten. Können dessen Unterlagen auch sonst nur mäßig überzeugen, muss der Bewerber damit rechnen, aussortiert zu werden. Stimmt der Rest, fragen Personalverantwortliche in einem persönlichen Gespräch oder bei einem Telefonat gezielt nach den Gründen für eine Lücke. Bewerber sollten zudem darauf achten, dass der Lebenslauf nicht länger als drei Seiten ist und alle Kontaktdaten vollständig angegeben sind, damit eventuelle Nachfragen schnell geklärt werden können. Hat der Lebenslauf überzeugt, geht der geübte Personalverantwortliche zum Anschreiben über. 3. Was wollen Personaler in keinem Anschreiben sehen? Der wohl am weitesten verbreitete Fehler, der Bewerbern im Anschreiben unterläuft, betrifft die Anrede. Vor allem dann, wenn im Stellenangebot kein Ansprechpartner genannt wird, neigen Kandidaten dazu, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und mit einem ''Sehr geehrte Damen und Herren'' zu beginnen. Das wiederum lässt nicht gerade darauf schließen, dass der Rest auch nur im Ansatz individualisiert und auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten wurde. Daher sollt

en Bewerber über ihren Schatten springen, im Unternehmen anrufen und den Ansprechpartner erfragen. Auch dann, wenn der Ansprechpartner bekannt ist, kommt es oftmals zu Fehlern in der Anrede. So hinterlassen Bewerber keinen besonders guten Eindruck wenn sie aus ''Herr Müller'' plötzlich ''Frau Müller'' machen oder einen ''Herr Müllre''. Tippfehler können passieren und oft sorgt auch die vielgerühmte ''Betriebsblindheit'' dafür, dass ein solcher Fehler auch nach dem zehnten Mal darüber lesen nicht bemerkt wird. Aus diesem Grund ist es sehr sinnvoll, die Bewerbung von jemandem Korrektur lesen zu lassen. Das Gleiche gilt übrigens für Rechtschreibfehler. Insbesondere dann, wenn diese gehäuft auftreten, kann das ein schlechtes Licht auf den Kandidaten werfen. Im besten Fall sehen Personaler zumindest vorerst darüber hinweg - sofern alles andere stimmt. Im schlimmsten Fall schließen Personalverantwortliche von der Schreib-, auf die Arbeitsweise des Bewerbers. Inhaltlich achten Personaler darauf, dass die Bewerbung stimmig und vor allem glaubwürdig ist. Das Geschriebene sollte zum Lebenslauf passen und in Kombination mit allen anderen Unterlagen ein rundes Bild des Bewerbers vermitteln. In puncto Länge gilt: Kein Personaler liest ein dreiseitiges Anschreiben. Gleichzeitig sollten Bewerber beachten, dass kein Anschreiben ernst genommen wird, das aus nur einem Satz besteht. Eine Seite sollte nicht überschritten werden, denn im Anschreiben geht es ja auch nicht darum, den Lebenslauf in Sätzen nachzuerzählen. Personalverantwortliche interessieren sich hier eher für die Motivation - am besten mit Bezug auf das angeschriebene Unternehmen. 4. Worauf achten Personaler bei den Arbeitszeugnissen? Für einen erfahrenen Personalverantwortlichen haben die Arbeitszeugnisse eines Kandidaten eine besonders hohe Aussagekraft. Rückschlüsse auf Qualifikationen oder darauf, wie Arbeitnehmer und Arbeitgeber zueinander stehen, lässt auch der formale Aufbau zu. Fehlende Unterschriften machen keinen guten Eindruck. Dasselbe gilt, wenn beispielsweise das Logo des Unternehmens fehlt oder viele Rechtschreibfehler vorhanden sind. Außerdem achten Personaler darauf, ob das Zeugnis von einem sehr großen oder eher kleinen Unternehmen stammt, da es hier große Unterschiede geben kann. Die Zeugnisse sollten unbedingt vollständig sein. Dazu gehören alle Arbeitszeugnisse, das Ausbildungs- und/oder Unizeugnis sowie auch das Schulabschlusszeugnis. Das andere Extrem zu einer unvollständigen Zeugnissammlung sind zu viele Dokumente, Urkunden und dergleichen, die nichts mit der angestrebten Position zu tun haben. Hier hilft nur, die unwichtigen Dokumente auszusortieren. Während ein Zertifikat über eine erfolgreich absolvierte Vertriebsschulung bei einer Bewerbung als Vertriebsdirektor durchaus sinnvoll sein kann, gilt dies weniger für den Rettungsschwimmerpass. Auch wenn ein solcher an sich natürlich lobenswert ist. Wer bereits viele Stationen durchlaufen hat und damit auch viele Zeugnisse besitzt, muss zum Teil selektieren und nur jene mitschicken, die für die Stelle relevant sind. Bei der Bewertung von Arbeitszeugnissen geht es hauptsächlich um Glaubwürdigkeit. Dabei kommt es auch auf den Umfang an. Seitenlange Lobeshymnen auf den Mitarbeiter wirken ebenso unglaubwürdig wie eine kurze Bewertung in drei Sätzen. Zudem sollte eine genaue Stellenbeschreibung enthalten sein, die von den Angaben im Lebenslauf nicht abweichen sollte. Bevor Kandidaten eine Bewerbung abschicken, empfiehlt es sich daher, die Zeugnisse sowie den Lebenslauf abzugleichen um sicherzugehen, dass sie keine widersprüchlichen Angaben enthalten. Am Ende gilt für die Arbeitszeugnisse dasselbe wie für den Rest der Bewerbung: Insgesamt müssen die Unterlagen ein rundes Bild ergeben. 5. Was halten Personaler von der ''dritten Seite''? Die sogenannte dritte Seite wird von namhaften Bewerbungsexperten empfohlen - als Bonus, um sich von anderen Bewerbern abzuheben. Das Problem dabei: Nur selten gelingt die dritte Seite so wie sie einst gedacht war - als überzeugender und mitreißender Text über die eigene Motivation. Viel häufiger kommt es vor, dass Bewerber es nicht schaffen, einen roten Faden zu kreieren und stattdessen vom Hundertste ins Tausendste kommen. Sofern die dritte Seite also nicht eindeutig in der Stellenanzeige gefordert ist, sollten sich die Kandidaten auf das klassische Anschreiben beschränken. Fazit: Eine gelungene Bewerbung besteht aus vielen Komponenten. Selten erfolgt eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch oder eine Ablehnung nur auf Grund einer einzelnen Komponente. Bewerber überzeugen mit Unterlagen, die in ihrer Gesamtheit ein authentisches, glaubwürdiges und vollständiges Bild des Kandidaten übermitteln. Kleiner Tipp: Große Unternehmen mit sehr hohem Personalaufkommen begutachten eine Bewerbung meist unter anderen Aspekten als kleine Unternehmen. Das Stellenangebot und Unternehmensportraits können aber dabei helfen,

den richtigen Ton zu treffen und zugleich authentisch zu bleiben. Für Bewerber, die vor dem Versenden ihrer Unterlagen sichergehen möchten, dass sie nichts vergessen haben, gibt es hier eine Checkliste mit allen wichtigen Punkten im Überblick: Professionelles Bewerbungsfoto Lebenslauf übersichtlich strukturiert Keine Lücken im Lebenslauf Kontaktdaten im Lebenslauf angegeben Korrekte Anrede im Anschreiben Rechtschreib- und Tippfehler korrigiert Arbeitszeugnisse vollständig beigefügt Angaben von Lebenslauf und Arbeitszeugnissen verglichen

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