Fortschrittsreport zur altersgerechten Arbeitswelt (Nr. 4)

Fortschrittsreport zur altersgerechten Arbeitswelt (Nr. 4)

Wer fachlich auf dem neusten Stand ist, hat bessere Karrierechancen,

mehr Möglichkeiten und größere Arbeitsplatzsicherheit.

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Lebenslanges Lernen und betriebliche Weiterbildung Weiterbildungsengagement der Betriebe Individuelle Teilnahme an Weiterbildung Berufliche Kenntnisse durch Weiterbildung aktuell halten Ältere Beschäftigte durch Weiterbildung länger im Betrieb halten Weiterbildung verlängert das Erwerbsleben Ältere und Jüngere brauchen unterschiedliche Weiterbildung Betriebliche Weiterbildung auch für Ältere Die Technik schreitet immer weiter voran. In der modernen Arbeitswelt ist nichts beständiger als der Wandel. Es reicht deshalb längst nicht mehr, eine Ausbildung oder ein Studium in jungen Jahren erfolgreich abzuschließen. Es kommt auch darauf an, das eigene Wissen durch lebenslanges Lernen frisch zu halten und kontinuierlich zu erweitern. Lebenslanges Lernen bedeutet für Erwerbstätige vor allem berufsbezogene Weiterbildung. Sie ist nicht nur im jüngeren und mittleren Alter wichtig, um sich beruflich fortzuentwickeln oder auf eine neue Aufgabe im Betrieb vorzubereiten. Auch ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen sich regelmäßig weiterbilden, um fachlich auf dem neuesten Stand zu bleiben. Das erhöht auch ihre Chancen am Arbeitsmarkt, und es ist eine wichtige Voraussetzung dafür, auch bis zur Rente im Job bleiben zu können. Qualifizierung und Weiterbildung zahlen sich aber nicht nur für den einzelnen Mitarbeiter, sondern vor allem auch für den Betrieb aus. Er gewinnt an Fachwissen, Produktivität und Innovationskraft. Deshalb sind vor allem die Arbeitgeber gefordert, geeignete Weiterbildungsangebote zu machen. Sie wissen auch am besten, welche Qualifikationen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Zukunft benötigen. Gute Weiterbildungsangebote sind zudem ein Zeichen der Wertschätzung und ein wichtiges Instrument für die Mitarbeiterbindung, also Zukunftsinvestitionen im besten Sinn. Lange Zeit haben die meisten Betriebe Weiterbildung nur für gut ausgebildete Beschäftigte im jüngeren bis mittleren Alter angeboten, typischerweise für Vollzeitbeschäftigte mit unbefristeten Arbeitsverträgen, vorrangig in größeren Betrieben. Waren neue Qualifikationen im Betrieb gefragt, dachte man meist nur an die Jüngeren, nicht aber an die Älteren. Inzwischen hat ein Umdenken eingesetzt: Das Durchschnittsalter der Belegschaften steigt, zugleich rücken weniger junge Menschen nach. Wir sind mitten im demografischen Wandel. Unternehmen machen die Erfahrung, dass sie Fachkräfte suchen - und keine finden. Deshalb trauen sie ihren älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr zu und investieren verstärkt in ihre Qualifikation. Größere Betriebe sind hier im Vorteil. Aber auch für kleinere und mittlere Betriebe gibt es vielfältige Möglichkeiten, die Weiterbildung ihrer älteren Beschäftigten zu fördern. Die Erfahrung zeigt: Es zahlt sich aus. Aktuelle Daten zeigen, dass die Unternehmen ihre Weiterbildungsanstrengungen verstärkt haben. Mehr als die Hälfte aller Betriebe bietet Weiterbildungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Fast alle größeren Betriebe sind hier aktiv. Auch die Kleinbetriebe haben in den letzten Jahren aufgeholt. Zugleich steigt die Weiterbildungsbeteiligung der Beschäftigten, insbesondere bei älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Besonders erfreulich: Auch die Altersgruppe der 60- bis 64-Jährigen profitiert davon. Natürlich reicht es nicht aus, wenn die Betriebe nur Angebote machen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen auch zur Weiterbildung motiviert werden und Eigeninitiative zeigen. Das ist nicht immer einfach, gerade wenn Mitarbeiter im Lauf der Jahre das Lernen verlernt haben. Das Fachwort dafür lautet Lernentwöhnung. Für viele ältere Beschäftigte bieten sich vor allem Lernformen an, die stärker in das Arbeitsumfeld integriert sind. Ältere bevorzugen meist Formen der Weiterbildung, die auf ihren reichhaltigen Erfahrungen und Fähigkeiten aufbauen. Betriebe sollten daher gemeinsam mit den Beschäftigten und ihren Vertretungen geeignete Lösungen suchen, um die Bedürfnisse der Älteren mit denen der Jüngeren besser zusammenzubringen. Die Chancen für mehr Weiterbildung in Deutschland stehen gut: Die älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind heute besser ausgebildet, als je zuvor. Es gibt ein vielfältiges Netz von Weiterbildungsanbietern. Hierauf können wir aufbauen. Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, das Prinzip des lebenslangen Lernens zu stärken und auch die Weiterbildungsbeteiligung Älterer weiter zu erhöhen. Hier sehen wir vor allem die Betriebe weiter in der Pflicht. Ihnen stehen Kammern und Verbände zur Seite und auch engagierte Sozialpartner, die daran arbeiten, Weiterbildung noch stärker in Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen zu verankern. Mit diesem vierten Fortschrittsreport Altersgerechte Arbeitswelt legen wir den Fokus auf das lebenslange Lernen und die betriebliche Weiterbildung. Qualifikationen und Kompetenzen haben heute weniger lange Bestand als früher. Dazu tragen vor allem der ras

che technologische Wandel, die wachsende globale Vernetzung und der Übergang zur Wissens- und Dienstleistungsökonomie bei. Dabei sind auch neue Formen von Wissen, Wissensspeicherung und Lernen entstanden. Hiervon sind weite Teile der Arbeitswelt erfasst. Auch im Verarbeitenden Gewerbe nimmt die Bedeutung manueller Tätigkeiten ab: Die Fertigung wird immer stärker automatisiert oder Produktionsstätten werden ins Ausland verlagert, dagegen gewinnen steuernde und administrative Tätigkeiten sowie Forschung und Entwicklung an Bedeutung. Dieser Prozess vollzieht sich in Deutschland vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Das Angebot an jungen Fachkräften wird absehbar sinken, während die geburtenstarken Jahrgänge, die vielfach die Belegschaften dominieren, älter werden und länger im Arbeitsleben bleiben. Damit die Wirtschaft ihren Bedarf an qualifizierten Fachkräften mit aktuellem Wissen decken kann, müssen alle Beschäftigten, insbesondere auch die Älteren, mehr, länger und besser in die betriebliche Weiterbildung einbezogen werden. Auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer selbst sind gefordert, im mittleren und höheren Erwerbsalter ihr berufliches Wissen auf neuestem Stand zu halten. Der Siegeszug der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien ist das augenfälligste Beispiel, warum lebenslanges Lernen notwendig ist. Selbst viele eher manuell geprägte oder personenbezogene Berufe erfordern heute zusätzlich Computerkenntnisse. Beschäftigte in Handwerksberufen müssen auf das Internet der Dinge vorbereitet sein, die Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger auf neue EDV-gesteuerte Geräte

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