Binnenschifffahrtskapitän*

Binnenschifffahrtskapitäne* navigieren und manövrieren Schiffe

auf allen größeren Flüssen, Kanälen und angebundenen Binnenseen.

Beim Steuern der Binnenschiffe verlassen sie sich neben den Navigationssystemen,

wie z.B. Funk, Radar, Uhr oder Kompass, auf Uferfixpunkte und Karten.

In Zusammenarbeit mit den Binnenschiffern* an Bord

gewährleisten sie die Funktionstüchtigkeit der Schiffsausrüstung und Schiffsbetriebstechnik,

indem sie Schäden an den Maschinen und Anlagen analysieren und geeignete Maßnahmen für die Instandhaltung ergreifen.

Des Weiteren planen und überwachen Binnenschifffahrtskapitäne*

das Beladen und Entladen der Schiffe und die Beförderung der Fahrgäste.

Hierbei sind sie nicht nur für die Sicherheit der Passagiere verantwortlich, sondern auch der Mannschaft.

Letzteres stellen sie unter anderem dadurch sicher,

dass sie für ausreichende Verpflegung sowie saubere Wohnräume und Sanitäranlagen sorgen.

Arbeitsbedingungen, Arbeitssituation

Binnenschifffahrtskapitäne* navigieren weitgehend eigenständig Schleppkähne sowie Güter- und Flusskreuzfahrtschiffe.

Dabei nutzen sie Gewässerkarten und technische Hilfsmittel wie Radarsysteme.

Wasserstände sowie den aktuellen Wetterbericht fragen sie am PC ab.

Mithilfe von Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen überwachen sie die Funktionen von Maschinen und Anlagen,

z.B. von Pumpen, Ruderanlagen oder Generatoren.

Bei manuellen Reparaturmaßnahmen oder beim Bedienen schwerer Hebegeräte

tragen sie in der Regel Schutzkleidung wie Sicherheitsschuhe oder eine Rettungsweste.

Handschuhe schützen im Kontakt mit Motor- und Getriebeölen, Korrosionsschutzmitteln und Lacken,

z.B. wenn maschinelle Instandhaltungsarbeiten durchgeführt oder Frachträume gereinigt werden.

Gegebenenfalls ist zusätzlich ein Gehörschutz nötig, da es in Maschinenräumen mit laufenden Anlagen laut sein kann.

Wenn Binnenschifffahrtskapitäne* an Deck im Freien arbeiten, sind sie Witterungsbedingungen wie Kälte und Wind ausgesetzt.

Ihre Arbeitszeiten variieren je nach Aufgabenlage,

gelegentlich sind sie auch nachts sowie an Sonn- und Feiertagen im Einsatz.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildungsdauer ist für jeden Ausbildungsberuf in der jeweiligen Ausbildungsordnung festgelegt (Regelausbildungszeit).

Beim Ausbildungsberuf ''Binnenschifffahrtskapitän*'' beträgt sie 3,5 Jahre.

Wer einen höheren Schulabschluss als den Hauptschulabschluss hat, kann seine Ausbildungszeit verkürzen.

Mit Fachoberschulreife, also z.B. einem Realschulabschluss ist eine Kürzung um 6 Monate möglich,

mit Fachhochschulreife und Abitur kann die Ausbildung um 12 Monate gekürzt werden.

Eine weitere Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen,

ist die Ausbildungszeit einer vorherigen Ausbildung anrechnen zu lassen.

Auch andere Bildungsgänge wie Einstiegsqualifizierung, Berufsfachschule oder Berufsgrundbildungsjahr

können unter bestimmten Voraussetzungen angerechnet werden.

Zudem kann die vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung beantragt werden,

wenn die Leistungen in der Berufsschule und die Leistungen im Ausbildungsbetrieb dies rechtfertigen.

Berufsporträt Binnenschifffahrtskapitän*

Gewünschte schulische Vorkenntnisse

Um z.B. die Ladung planen, die Lade- und Löschzeiten oder den Verbrauch an Treib- und Betriebsstoffen berechnen zu können,

sollten angehende Binnenschifffahrtskapitäne* über solide Mathematikkenntnisse verfügen.

Kenntnisse aus den Bereichen Werken und Technik erleichtern die Wartung und Bedienung der technischen Anlagen an Bord.

Zum Lesen von Wasserstraßenkarten sind geografische Kenntnisse hilfreich.

Wissen in Erdkunde ist ebenso gefragt, wenn die Auszubildenden beim Steuern und Navigieren der Binnenschiffe mitwirken.

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen.

Nicht tarifgebundene Betriebe müssen eine angemessene Ausbildungsvergütung gewähren.

Eine Übersicht der tariflichen Ausbildungsvergütungen

für nahezu alle quantitativ bedeutenden Ausbildungsberufe bietet die Datenbank Ausbildungsvergütungen.

Perspektiven nach der Ausbildung

Nach ihrer Ausbildung arbeiten Binnenschifffahrtskapitäne* in Güter- und Personenbeförderungsunternehmen

der Binnenschifffahrt, in (Binnen-)Hafenbetrieben und (Binnen-)Hafenbehörden sowie bei Wasser- und Schifffahrtsämtern.

Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern.

Das Themenspektrum reicht dabei von Schiffsverkehr bis hin zu Ladungssicherheit.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen.

Naheliegend ist es, die Prüfung als Binnenschiffermeister* abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise

einen Bachelorabschluss im Studienfach Nautik erwerben.

Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich, z.B. auf einem eigenen Schiff als Partikulierschiffer*.

Weitere Informationen zum Ausbildungsberuf

Ausführliche Informationen zum Ausbildungsberuf finden Sie in der Berufsinfo der Datenbank BERUFENET.

Der Ausbildungsberuf ist im Berufsfeld Verkehr, Logistik einsortiert.

Freie Ausbildungsplätze

Aktuelle Ausbildungsplatzangebote finden Sie in den Jobbörsen der Unternehmen,

die sich Ihnen mit einem Firmenprofil präsentieren und/oder im entsprechenden Portalbereich bei Jobadu.de.

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