Kunststoff- und Kautschuktechnologe (Halbzeuge)*

Kunststoff- und Kautschuktechnologen* der Fachrichtung Halbzeuge verarbeiten Polymere, Zuschlag- und Hilfsstoffe

mithilfe verschiedener Verfahren, insbesondere Kalandrieren, Extrudieren, Schäumen und Beschichten,

und stellen daraus Kunststoff- und Kautschuk-Halbzeuge her, die später weiterverarbeitet werden.

Hierzu planen sie Arbeitsabläufe, erstellen Mischungen nach Rezept, legen Verarbeitungsparameter wie Temperatur, Zeit,

Druck, Umdrehungsfrequenz und Abzugsgeschwindigkeit fest und überwachen den Fertigungsprozess.

Auch die Maschinen und Anlagen richten sie ein. Sie schließen steuerungstechnische Systeme an,

bedienen Steuerungs-, Regelungs- und Messeinrichtungen sowie Prozessleitsysteme und warten die Produktionsanlagen.

Außerdem bearbeiten sie Halbzeuge nach, z.B. durch Tempern oder Lackieren,

und führen Messungen und Prüfungen im Rahmen der Qualitätssicherung durch.

Arbeitsbedingungen, Arbeitssituation

Kunststoff- und Kautschuktechnologen* der Fachrichtung Halbzeuge

arbeiten an weitgehend automatisierten Produktionsmaschinen und Produktionsanlagen.

Bei der Herstellung von Halbzeugen tragen sie Schutzkleidung, z.B. Schutzanzug und Schutzbrille.

Auch Gehörschutz ist oft erforderlich, denn die laufenden Maschinen können sehr laut sein.

Die Kunststoff- und Kautschuktechnologen* der Fachrichtung Halbzeuge

arbeiten in Produktionshallen, wo Kunststoffgerüche in der Luft liegen.

Beim Erhitzen von Kunststoffen wird es zudem heiß. Häufig wird im Mehrschichtbetrieb gearbeitet.

Um Vorgaben und Rezepturen einzuhalten, müssen sie sorgfältig und genau arbeiten.

Beim Bedienen der Maschinen ist Umsicht, beim Überwachen der Produktionsanlagen Aufmerksamkeit erforderlich.

Bei Störungen muss rasch reagiert und eingegriffen werden.

Um die Anlagen zu warten und gegebenenfalls Bauteile auszutauschen, werden technisches Verständnis

und handwerkliches Geschick benötigt. Durch Hitzebelastung und langes Stehen kann die Arbeit körperlich anstrengend sein.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildungsdauer ist für jeden Ausbildungsberuf in der jeweiligen Ausbildungsordnung festgelegt (Regelausbildungszeit).

Beim Ausbildungsberuf ''Kunststoff- und Kautschuktechnologe (Halbzeuge)*'' beträgt sie 3 Jahre.

Wer einen höheren Schulabschluss als den Hauptschulabschluss hat, kann seine Ausbildungszeit verkürzen.

Mit Fachoberschulreife, also z.B. einem Realschulabschluss ist eine Kürzung um 6 Monate möglich,

mit Fachhochschulreife und Abitur kann die Ausbildung um 12 Monate gekürzt werden.

Eine weitere Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen,

ist die Ausbildungszeit einer vorherigen Ausbildung anrechnen zu lassen.

Auch andere Bildungsgänge wie Einstiegsqualifizierung, Berufsfachschule oder Berufsgrundbildungsjahr

können unter bestimmten Voraussetzungen angerechnet werden.

Zudem kann die vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung beantragt werden,

wenn die Leistungen in der Berufsschule und die Leistungen im Ausbildungsbetrieb dies rechtfertigen.

Berufsporträt Kunststoff- und Kautschuktechnologe (Halbzeuge)*

Gewünschte schulische Vorkenntnisse

In der Ausbildung lernen angehende Kunststoff- und Kautschuktechnologen* der Fachrichtung Halbzeuge,

z.B. Mischungsverhältnisse für polymere Werkstoffe zu berechnen. Hierzu sind Kenntnisse in Mathematik erforderlich.

Um den molekularen Aufbau von Polymeren zu verstehen und die chemischen Eigenschaften

von Werk- und Hilfsstoffen zu ermitteln, sind chemische Kenntnisse erforderlich.

Um z.B. die Funktion elektrischer, pneumatischer und hydraulischer Systeme zu verstehen

oder Pneumatikschaltungen aufzubauen, benötigt man Kenntnisse in Physik.

Angehende Kunststoff- und Kautschuktechnologen* der Fachrichtung Halbzeuge rüsten Produktionsanlagen

zur Herstellung von Halbzeugen, bedienen und warten diese. Hierfür sind Grundkenntnisse in Technik unabdingbar.

Perspektiven nach der Ausbildung

Nach ihrer Ausbildung arbeiten Kunststoff- und Kautschuktechnologen* der Fachrichtung Halbzeuge

vornehmlich in Betrieben der Kunststoff und Kautschuk verarbeitenden Industrie.

Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern.

Das Themenspektrum reicht dabei von Kunststoffkunde bis hin zu Verfahrenstechnik.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen.

Naheliegend ist es, die Prüfung als Industriemeister* der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren

und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Kunststofftechnik erwerben.

Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich, z.B. mit einem Fertigungsbetrieb für Halbzeuge aus Kunststoff.

Weitere Informationen zum Ausbildungsberuf

Ausführliche Informationen zum Ausbildungsberuf finden Sie in der Berufsinfo der Datenbank BERUFENET.

Der Ausbildungsberuf ist im Berufsfeld Produktion, Fertigung einsortiert.

Andere Fachrichtungen

Kunststoff- und Kautschuktechnologe (Bauteile)*

Kunststoff- und Kautschuktechnologe (Comp./Masterbatch)*

Kunststoff- und Kautschuktechnologe (Faserverbund)*

Kunststoff- und Kautschuktechnologe (Formteile)*

Kunststoff- und Kautschuktechnologe (Kunststofffenster)*

Kunststoff- und Kautschuktechnologe (Mehrschicht)*

Freie Ausbildungsplätze

Aktuelle Ausbildungsplatzangebote finden Sie in den Jobbörsen der Unternehmen,

die sich Ihnen mit einem Firmenprofil präsentieren und/oder im entsprechenden Portalbereich bei Jobadu.de.

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