Thermometermacher (Thermometerblasen)*

Thermometermacher* der Fachrichtung Thermometerblasen verarbeiten vorgefertigte Glashalbfabrikate

wie Glasröhren und Glasstäbe zu Thermometerrohlingen.

Bevor sie mit der Fertigung beginnen, suchen sie das geeignete Glas aus

und berechnen anhand der gewählten Skalenlänge die Größe des endgültigen Thermometers.

Sie erhitzen das Glasrohmaterial vor einer Flamme und blasen, ziehen,

biegen das Glas oder verringern den Durchmesser mit einem speziellen Gerät (Einschnürblech).

Mithilfe einer Vakuumfüllanlage stellen sie nun ein Vakuum im Thermometergefäß her

und füllen es mit Schutzgas, Quecksilber oder anderen speziellen Flüssigkeiten.

Den Thermometertyp legen sie durch die Art der Füllflüssigkeit, meist Alkohol oder Quecksilber, fest.

Fertig hergestellte Rohthermometer geben sie zum Justieren und Beschriften weiter.

Arbeitsbedingungen, Arbeitssituation

Thermometermacher* der Fachrichtung Thermometerblasen arbeiten viel mit der Hand

und nutzen berufstypische Handwerkzeuge,

z.B. Auftreiber, Quetschzangen, Einschnürbleche sowie Messschieber und Maßstäbe.

Es kommen auch Spezialgeräte wie Vakuumanlagen und Glassägemaschinen zum Einsatz.

In den Werkstätten und Werkhallen ist es durch Erwärmen und Wiedererhitzen der zu bearbeitenden Rohstoffe heiß.

Die Maschinen in den Werkstätten sind laut und erzeugen Vibrationen.

Glasstaub sowie Dämpfe von Schutzgasen sowie durch erhitztes Glas liegen in der Luft.

Säuren und ätzende Flüssigkeiten können Haut und Atemwege reizen.

Die Thermometermacher* der Fachrichtung Thermometerblasen tragen daher entsprechende Schutzkleidung

wie etwa Staubschutzmasken und Handschuhe sowie, wegen der hellen Flamme des Brenners, eine getönte Schutzbrille.

Für das filigrane Arbeiten sind eine sorgfältige und präzise Arbeitsweise, Geschicklichkeit

und eine gute Auge-Hand-Koordination notwendig.

Die Wartung von Maschinen und Geräten setzt technisches Verständnis voraus.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildungsdauer ist für jeden Ausbildungsberuf in der jeweiligen Ausbildungsordnung festgelegt (Regelausbildungszeit).

Beim Ausbildungsberuf ''Thermometermacher (Thermometerblasen)*'' beträgt sie 3 Jahre.

Wer einen höheren Schulabschluss als den Hauptschulabschluss hat, kann seine Ausbildungszeit verkürzen.

Mit Fachoberschulreife, also z.B. einem Realschulabschluss ist eine Kürzung um 6 Monate möglich,

mit Fachhochschulreife und Abitur kann die Ausbildung um 12 Monate gekürzt werden.

Eine weitere Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen,

ist die Ausbildungszeit einer vorherigen Ausbildung anrechnen zu lassen.

Auch andere Bildungsgänge wie Einstiegsqualifizierung, Berufsfachschule oder Berufsgrundbildungsjahr

können unter bestimmten Voraussetzungen angerechnet werden.

Zudem kann die vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung beantragt werden,

wenn die Leistungen in der Berufsschule und die Leistungen im Ausbildungsbetrieb dies rechtfertigen.

Berufsporträt Thermometermacher (Thermometerblasen)*

Gewünschte schulische Vorkenntnisse

Da angehende Thermometermacher* der Fachrichtung Thermometerblasen Flächen und Körper berechnen,

müssen sie die Grundrechenarten und das Dezimal-, Bruch-, Prozent- und Dreisatzrechnen beherrschen.

Kenntnisse im geometrischen Zeichnen benötigen sie beim Zeichnen von Flächen und Körpern.

Um die Wirkungen der einzelnen Rohstoffe auf Glas

und die Farbwirkung wichtiger Metalle zu verstehen, sind Chemiekenntnisse nötig.

Physikalische Kenntnisse der Wärmelehre sind wichtig, um die Mechanik der Gase zu verstehen.

Zur Ausbildung gehört es, Werkzeuge, Maschinen und Anlagen zu warten und zu pflegen.

Daher sind Kenntnisse aus dem Bereich Werken und Technik hilfreich.

Da angehende Thermometermacher* der Fachrichtung Thermometerblasen

auch Zeichnungen lesen und Handskizzen anfertigen, sind Kenntnisse im technischen Zeichnen nützlich.

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen.

Nicht tarifgebundene Betriebe müssen eine angemessene Ausbildungsvergütung gewähren.

Eine Übersicht der tariflichen Ausbildungsvergütungen

für nahezu alle quantitativ bedeutenden Ausbildungsberufe bietet die Datenbank Ausbildungsvergütungen.

Perspektiven nach der Ausbildung

Nach ihrer Ausbildung arbeiten Thermometermacher* der Fachrichtung Thermometerblasen

in kleinen und mittleren Betrieben, die Glas und technische Glaswaren

oder feinmechanische und optische Erzeugnisse herstellen, bearbeiten oder veredeln.

Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern.

Das Themenspektrum reicht dabei von Glasverarbeitung bis hin zu Technisches Zeichnen.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen.

Naheliegend ist es, die Prüfung als Glasbläser- und Glasapparatebauermeister* abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise

einen Bachelorabschluss im Studienfach Keramiktechnik, Glastechnik erwerben.

Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich, z.B. mit einem eigenen Betrieb der Thermometerherstellung.

Weitere Informationen zum Ausbildungsberuf

Ausführliche Informationen zum Ausbildungsberuf finden Sie in der Berufsinfo der Datenbank BERUFENET.

Der Ausbildungsberuf ist im Berufsfeld Produktion, Fertigung einsortiert.

Andere Fachrichtung

Thermometermacher (Thermometerjustieren)*

Freie Ausbildungsplätze

Aktuelle Ausbildungsplatzangebote finden Sie in den Jobbörsen der Unternehmen,

die sich Ihnen mit einem Firmenprofil präsentieren und/oder im entsprechenden Portalbereich bei Jobadu.de.

Info an Freunde und Bekannte

Gefällt Ihnen dieses Berufsporträt? Möchten Sie Freunde und Bekannte über dieses Berufsporträt informieren?

Bitte empfehlen bzw. teilen Sie diese Internetseite bei Facebook, Twitter, LinkedIn und/oder XING.

Für einen entsprechenden Hinweis auf dem elektronischen Weg nutzen Sie bitte die Weiterempfehlung per E-Mail.