Berufsvorbereitung im Betrieb

Berufsvorbereitung im Betrieb

Für Ihr Unternehmen ist es interessant, sich mit Praktikumsangeboten an einer Berufsvorbereitung zu beteiligen.

Denn die Berufsvorbereitung erschließt neue Zielgruppen für die Ausbildung in Ihrem Betrieb.

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Berufsvorbereitung im Betrieb. Einstiegsqualifizierung (EQ). Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB). Kooperatives oder duales Berufsgrundbildungsjahr (BGJ). Maßnahmen betrieblicher Berufsvorbereitung im Vergleich. Leerstelle statt Lehrstelle: Das ist in vielen deutschen Unternehmen schon heute Realität. Allein im Jahr 2015 blieben nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit 41.000 Ausbildungsplätze unbesetzt. Gerade kleinen und mittleren Unternehmen fällt es schwer, Ausbildungsplätze mit geeigneten Jugendlichen zu besetzen. Angesichts der demografischen Entwicklung wird sich diese Situation noch verschärfen. In Deutschland arbeiten daher die Agenturen für Arbeit, Kammern, Verbände und Bildungsträger eng zusammen, um den Übergang Schule - Beruf möglichst erfolgreich zu gestalten. Zu diesem Übergang gehört auch die betriebliche Berufsvorbereitung. Für Ihr Unternehmen ist es interessant, sich mit Praktikumsangeboten an einer Berufsvorbereitung zu beteiligen. Sie lernen im betrieblichen Alltag Jugendliche kennen, die aus unterschiedlichen Gründen noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Und Sie stellen fest, ob deren Begabungen zu den Anforderungen in Ihrem Unternehmen passen. Hat ein junger Mensch Sie überzeugt, können Sie ihr oder ihm im Anschluss an die Berufsvorbereitung einen Ausbildungsplatz anbieten. Es besteht dann sogar in manchen Fällen die Möglichkeit, die Ausbildung zu verkürzen - entweder durch Anrechnung des Praktikums am Anfang der Ausbildungszeit oder durch eine frühere Prüfungsanmeldung am Ende der Ausbildung. Anforderungen an sie gestellt werden, festigen ihre Berufswahlentscheidung. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie die anschließende Ausbildung erfolgreich abschließen. Auszubildende für unbekanntere Berufe finden: Mit einer berufsvorbereitenden Maßnahme im Betrieb können Sie junge Menschen für Ausbildungsberufe gewinnen, die in der Öffentlichkeit weniger bekannt sind. Die Mitarbeiterbindung stärken: Junge Menschen, denen Sie trotz Vermittlungshemmnissen auf dem Ausbildungsmarkt eine Perspektive bieten, werden Ihnen als Arbeitgeber häufig verbunden bleiben und sich eher langfristig binden. Das Image fördern: Ihr Engagement wird sich herumsprechen. Sie verbessern Ihr Image als sozial engagiertes Unternehmen, das Jugendliche beim Start in den Beruf unterstützt und präsentieren sich als attraktiver Arbeitgeber. So vergrößert sich der Kreis interessierter Jugendlicher, aus dem Sie später Ihre Auszubildenden rekrutieren können. Eine betriebliche Berufsvorbereitung durchlaufen Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die sich für eine Ausbildung interessieren, jedoch aus unterschiedlichen Gründen noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Zu den bundesweit bekanntesten Angeboten der betrieblichen Berufsvorbereitung gehören: die Einstiegsqualifizierung (EQ) und die Einstiegsqualifizierung Plus (EQ Plus), berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB) der Arbeitsagenturen und Für Ihr Unternehmen bringt das Engagement in der betrieblichen Berufsvorbereitung folgende Vorteile mit sich. Die passenden Auszubildenden finden: Sie lernen die Jugendlichen über einen längeren Zeitraum bei der praktischen Arbeit in Ihrem Betrieb kennen. So bekommen Sie ein viel besseres Bild von den Fähigkeiten und Begabungen eines jungen Menschen, als es ein Schulzeugnis vermittelt. Den Ausbildungserfolg erhöhen: Junge Menschen, die schon vor Ausbildungsbeginn in der Praxis erfahren, welche Berufsinhalte sie erwarten und welche das duale oder kooperative Berufsgrundbildungsjahr (BGJ). Bei allen diesen Angeboten können Sie als Arbeitgeber aktiv werden, indem Sie den Teilnehmenden ein Praktikum anbieten. Im Optimalfall mündet das Praktikum in einer dualen Berufsausbildung. Damit dies gelingt, sollten Sie in Ihrem Betrieb sicherstellen, dass die Jugendlichen angemessen betreut und gefördert werden. Wählen Sie pädagogisch und fachlich erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Betreuung und Qualifizierung aus. Hinweis: Eine Teilnahme an einer Berufsvorbereitungsmaßnahme kann für Sie auch eine Chance sein, mit neuen Gruppen für eine Ausbildung in Kontakt zu kommen. Dazu zählen insbesondere junge Flüchtlinge und Menschen mit Behinderung. Beide Gruppen können an den vorgestellten Maßnahmen teilnehmen, allerdings teilweise unter leicht abweichenden Regelungen und häufig mit zusätzlichen Fördermöglichkeiten. Nähere Informationen zu Berufsvorbereitungsmaßnahmen für Geflüchtete erhalten Sie in der KOFA-Handlungsempfehlung ''Praktika für Flüchtlinge'', nähere Informationen für Menschen mit Behinderung erhalten Sie auf der Webseite REHADAT Bildung (siehe Arbeitshilfen / Kapitel 5 dieser Handlungsempfehlung). Um abzuschätzen, mit welcher Intensität Sie in der Berufsvorbereitung aktiv werden wollen, verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick über Ihren mittel- und langfristigen Fachkräftebedarf. Für welche Tätigkeiten und Aufgaben benöt

igen Sie Fachkräfte mit beruflicher Qualifikation? Wie viele Bewerbungen erhalten Sie auf ausgeschriebene Ausbildungsstellen? Unsere Handlungsempfehlung zur Personalbedarfsplanung gibt Ihnen dazu konkrete Anhaltspunkte (siehe Arbeitshilfen). Ermitteln Sie nun anhand von Checkliste 1 die Rahmenbedingungen für eine betriebliche Berufsvorbereitung in Ihrem Unternehmen. Nur wenn Sie wissen, welche Ressourcen in Ihrem Betrieb bereitstehen, können Sie eine passende Maßnahme auswählen. Diese Vorüberlegungen sind auch hilfreich, wenn Sie das Gespräch mit unterstützenden Stellen wie der Arbeitsagentur suchen. Vorüberlegungen zur Durchführung eines Praktikums im Rahmen der betrieblichen Berufsvorbereitung Die EQ zeichnet sich durch einen besonders hohen Anteil an Praxisphasen im Betrieb aus. Ziel ist es, junge Menschen über ein Langzeitpraktikum an eine Ausbildung heranzuführen. Zielgruppe: Angesprochen sind vor allem junge Men schen unter 25 Jahren, die ausbildungswillig und ausbildungsfähig sind, aber nach den bundesweiten Nachvermittlungsaktionen im Herbst keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Sie haben einen Vorrang bei der Vermittlung in eine EQ. Aber auch für ältere Personen ist eine Teilnahme möglich, wenn sie aus persönlichen Gründen nicht früher eine Ausbildung oder EQ beginnen konnten. In solchen Fällen führt die Arbeitsagentur eine Einzelfallprüfung durch. Eine Einstiegsqualifizierung startet in der Regel erst im Anschluss an die Nachvermittlungsphase ab dem 1. Oktober eines Jahres. Weitere Voraussetzung ist, dass die betreffenden Personen ihre Vollzeitschulpflicht erfüllt und bereits einen konkreten Berufswunsch haben. Maßnahme: Während eines sechs- bis zwölfmonati gen Praktikums stellen die jungen Menschen ihr Können im Betrieb unter Beweis. Im Gegensatz zu anderen Vorbereitungsprogrammen verbringen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Regel mindestens 70 Prozent ihrer Qualifizierungszeit im Unternehmen, die restliche Zeit in der Berufsschule. Bei Teilnahme an einem erforderlichen Deutschförderkurs kann die Qualifizierungszeit im Unternehmen auf bis zu 50 Prozent reduziert werden. Die Jugendlichen werden dabei auf einen konkreten Ausbildungsberuf vorbereitet. Bilden Sie derzeit aus, können die EQ-Teilnehmer mit den Auszubildenden des ersten Lehrjahres gemeinsam die Ausbildungsinhalte lernen, was ihre Integration fördert. Nutzen für Ihr Unternehmen: Sie können die EQ Teilnehmerin oder den EQ-Teilnehmer über einen langen Zeitraum bei der täglichen Arbeit beobachten. Zudem besteht die Möglichkeit, bei einer Übernahme des jungen Menschen in eine reguläre Ausbildung deren Dauer um bis zu sechs Monate zu verkürzen entweder durch Anrechnung am Anfang der Ausbildungszeit oder durch eine frühere Anmeldung zur Prüfung am Ende der Ausbildung. Vertragsgestaltung: Sie als Unternehmen verpflichten sich, den Jugendlichen fachspezifische und soziale Kenntnisse zu vermitteln, die Jugendlichen verpflichten sich zum Lernen. Die Einstiegsqualifizierung wird in Form eines vergüteten, sozialversicherungspflichtigen Praktikums durchgeführt. Als Unternehmen können Sie sich Anteile der Vergütung (bis zu 231 Euro monatlich) sowie der Sozialversicherung (116 Euro monatlich) auf Antrag von der Arbeitsagentur erstatten lassen. Ansprechpartner: Wenden Sie sich an den Arbeitge berservice Ihrer örtlichen Agentur für Arbeit und an Ihre zuständige Kammer, die auch Broschüren mit weiteren Informationen zur betrieblichen Einstiegsqualifizierung bereithalten. Der Weg zur Einstiegsqualifizierung (EQ) Wir wollen einen Antrag auf einen Zuschuss zur Praktikumsvergütung stellen und haben diesen vor Beginn des Praktikums unter Beifügung einer Kopie des EQ-Vertrags bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter (siehe Arbeitshilfen) beantragt. Variante: Einstiegsqualifizierung Plus (EQ Plus) Jugendliche, die fachlichen oder sozialen Nachholbedarf haben, können während der Einstiegsqualifizierung weitere Unterstützung erhalten. So wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Jugendlichen ihre Qualifizierung erfolgreich absolvieren und in eine Berufsausbildung übernommen werden. Zu den möglichen Unterstützungsangeboten im Rahmen einer EQ Plus gehören: Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) mit sozialpädagogischer Begleitung, die bei Vorliegen der individuellen Voraussetzungen auf Seiten der oder des Jugendlichen von der Bundesagentur für Arbeit finanziert werden. Das Angebot umfasst Nachhilfeunterricht, Sprachunterricht, sozialpädagogische Begleitung sowie Unterstützung bei Problemen im sozialen Umfeld. Ergänzende berufsschulische Angebote, um zum Beispiel schulische Defizite abzubauen. Betriebliche Nachhilfe und vergleichbare private Unterstützungsmaßnahmen zur Förderung schwächerer Jugendlicher. Diese werden unter anderem von Stiftungen, Verbänden oder Kammern angeboten. Die BvB der Bundesagentur für Arbeit unterstützen junge Menschen bei der Berufswahl beziehungsweise bei d

er Aufnahme einer Erstausbildung. Die Jugendlichen erhalten in dieser Zeit Unterricht bei Bildungsträgern, wie zum Beispiel Berufsbildungswerken. Dort erhalten sie allgemeinbildenden Unterricht, Bewerbungstraining und Informationen zur Berufswahl. Während der BvB gibt es auch praktische Phasen, die in Ihrem Betrieb absolviert werden können. Vor den Praktika werden den Teilnehmenden Grundfertigkeiten und Grundkenntnisse wie beispielsweise Bohren, Schleifen oder der Umgang mit bestimmten Maschinen vermittelt, sodass sie im Betrieb auf diesem Wissen aufbauen können. Es gibt drei verschiedene Formen der BvB mit jeweils unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten, die Sie mit den Zuständigen der Arbeitsagenturen und den jeweiligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern abstimmen: 1. Orientierung - Betriebliches Praktikum: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten einen ersten Einblick in den Betriebsalltag und lernen die Anforderungen in einem bestimmten Berufsbild kennen. Die Vorbereitung auf einen konkreten Ausbildungsberuf steht nicht im Mittelpunkt. 2. Qualifizierung - Betriebliches Praktikum mit der Vermittlung von Qualifizierungsbausteinen: Mit Qualifizierungsbausteinen werden die Teilnehmenden an einen konkreten Ausbildungsberuf herangeführt. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) bietet Informationen mit Beispielen verschiedener Ausbildungsberufe, wie den Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (siehe Arbeitshilfen). Ein möglicher Qualifizierungsbaustein ist in diesem konkreten Fall das Warten von Heizungsarmaturen. 3. Integration - Betriebliches Praktikum mit der Vermittlung von Ausbildungsbausteinen: Ausbildungsbausteine gehen einen Schritt weiter als Qualifizierungsbausteine. Hier werden bereits konkrete Inhalte eines Ausbildungsberufes vermittelt, beispielsweise die gesamte Inbetriebnahme von sanitären Anlagen. Die Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH (G.I.B.) bietet auf ihrer Internetseite einen kostenlosen Leitfaden zur Umsetzung dieser Praktikumsform im Betrieb an (siehe Arbeitshilfen). Zielgruppe: Angesprochen sind junge Menschen unter 25 Jahren, die noch nicht über die erforderliche Ausbildungsreife oder die notwendige Berufseignung verfügen. Dies können zum Beispiel benachteiligte Jugendliche mit oder ohne Schulabschluss, mit einer Behinderung oder mit Migrationshintergrund sein. Im Rahmen der BvB erlangen sie Kenntnisse und Fertigkeiten, um eine berufliche Erstausbildung zu beginnen. zzMaßnahme: Eine BvB startet erst nach Beginn des Ausbildungsjahres. Die jeweilige Maßnahme kann je nach Bedarf des jungen Menschen bis zu zehn Monate dauern. Maximal die Hälfte dieser Zeit verbringen die Jugendlichen im Unternehmen, um sich auf eine Ausbildung vorzubereiten. Zusätzlich vermittelt ein Bildungsträger, wie zum Beispiel ein Berufsbildungswerk, fachliches Know-how, soziale Kompetenzen und weitere berufliche Grundfertigkeiten (zum Beispiel IT- und Medienkompetenz, Sprachförderung, Persönlichkeitsbildung). Nutzen für Ihr Unternehmen: Mit Praktika im Rahmen von BvB lernen Sie Kandidatinnen und Kandidaten kennen, die später für eine Ausbildung in Ihrem Betrieb infrage kommen. Die Umsetzung der BvB und die Begleitung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden zudem durch den Bildungsträger organisiert. Er wählt im Vorfeld gemeinsam mit Ihnen geeignete Personen aus, übernimmt, falls erforderlich, die Anmeldung bei der Berufsschule und steht Ihnen während der gesamten Dauer des Praktikums zur Seite. Dies verringert Ihren Koordinationsaufwand. Da die Bildungsträger für die Durchführung verantwortlich sind, gehen Sie auch weniger Pflichten ein als zum Beispiel bei einer Einstiegsqualifizierung. Vertragsgestaltung: Der Praktikumsvertrag wird zwischen Betrieb, Bildungsträger und BvB-Teilnehmenden geschlossen. Eine Entlohnung der Jugendlichen durch den Arbeitgeber ist nicht vorgesehen. Auch die Mindestlohnregelung greift nicht. Der Weg zu einem Praktikum in der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) Maßnahme: Das Praktikum sollte mindestens vier Wochen und kann bis zu sechs Monate dauern. Auch hier gibt es wie bei den normalen BvB drei Möglichkeiten: Sie können Jugendlichen eine erste berufliche Orientierung geben, sie auf einen Ausbildungsberuf vorbereiten oder bereits konkrete Ausbildungsinhalte vermitteln. Die Praktikumsinhalte haben wir anhand von Qualifizierungs- oder Ausbildungsbausteinen gemeinsam mit dem Bildungsträger festgelegt. Mit dem Bildungsträger und der Teilnehmerin oder dem Teilnehmer haben wir einen Vertrag über die betriebliche Qualifizierung geschlossen. Angaben zu Zeitraum und Zielsetzung des Praktikums sowie Angaben zu den Praktikumsinhalten und den zu vermittelnden Kenntnissen (zum Beispiel die Benennung konkreter Qualifizierungs- oder Ausbildungsbausteine). Regelungen zu Arbeitszeiten sowie zur Vergabe von Zertifikaten. Benennung einer Fachkraft aus unserem Betrieb, die für die Durchführung des Praktikum

s zuständig ist. Hinweis: Die Gesamtverantwortung für die Durchführung der BvB liegt auch für die Zeit des Praktikums beim Bildungsträger. Variante: Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen mit produktionsorientiertem Ansatz (BvB-Pro) Es gibt einige Berufsvorbereitungsangebote, in denen junge Menschen unter Aufsicht Waren und Dienstleistungen produzieren und verkaufen. Diese Maßnahmen werden bundesweit an Jugendwerkstätten und in einigen Bundesländern an Produktionsschulen angeboten. Als Unternehmen können Sie diese Jugendlichen über Betriebspraktika kennenlernen. Zielgruppe: BvB-Pro richtet sich an junge Menschen unter 25 Jahren, denen die erforderliche Ausbildungsreife oder die notwendige Berufseignung fehlt. Es handelt sich dabei vorwiegend um Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zwar Schwächen in der Theorie mitbringen, aber bei der praktischen Arbeit gut lernen können. Daher erfolgt die Bildungsmaßnahme produktionsorientiert, das heißt, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer produzieren unter betriebsnahen Bedingungen Waren, organisieren Dienstleistungen und verkaufen diese an die örtliche Wirtschaft. Vertragsgestaltung: Zwischen Ihrem Unternehmen, der Produktionsschule und der Teilnehmerin oder dem Teilnehmer wird ein Vertrag über die betriebliche Qualifizierung geschlossen. Eine Entlohnung der Jugendlichen durch den Betrieb ist nicht vorgesehen. Auch die Mindestlohnregelung greift nicht. Während des Praktikums wird zudem eine kontinuierliche Begleitung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Produktionsschule gewährleistet. Der Weg zu einem Praktikum in der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme mit produktionsorientiertem Ansatz (BvB-Pro) Mit den Vertragspartnern haben wir die Praktikumsinhalte festgelegt. Wir haben versucht, für die Gliederung Qualifizierungsbausteine zu nutzen. Mit der Bildungseinrichtung und der Teilnehmerin oder dem Teilnehmer haben wir einen Vertrag über die betriebliche Qualifizierung geschlossen. 3.3 Kooperatives oder duales Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) Finden Jugendliche nicht auf Anhieb einen Ausbildungsplatz, können sie in einigen Bundesländern auch ein Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) durchlaufen. Dabei erarbeiten sie in der Schule die grundlegenden Inhalte eines Berufsfelds, wie zum Beispiel Technik oder Wirtschaft. Sie besuchen je nach Gestaltung entweder das ganze Jahr über oder in einzelnen Monaten auch einen Betrieb. So verknüpfen sich praktisches und theoretisches Lernen. Hinweis: Das BGJ ist in den Schulgesetzen der Länder geregelt, es gibt keine bundesweit einheitliche Ausgestaltung (siehe Arbeitshilfen). Daher gibt es das BGJ zwar in vielen, aber nicht in allen Bundesländern. Zielgruppe: Das BGJ richtet sich vorrangig an ausbil dungsreife Schulabgängerinnen und -abgänger mit Schulabschluss, die eine allgemeinbildende Schule mit dem Hauptschulabschluss verlassen oder die Versetzung in die Klassenstufe 9 der Hauptschule erreicht und bis zum 1. Oktober eines Jahres keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Maßnahme: In der Regel arbeiten die Teilnehmerin nen und Teilnehmer ein Jahr lang an jeweils drei Wochentagen im Betrieb und besuchen an den ande oder dualen BGJ schließen Sie mit der Teilnehmerin oder dem Teilnehmer und der Berufsschule einen Praktikumsvertrag für zwölf Monate. Eine Vergütungspflicht durch den Betrieb besteht nicht. Die Mindestlohnregelung greift nicht. Es ist möglich, die betriebliche Praktikumszeit auf mehrere Unternehmen aufzuteilen, die dann ebenfalls Vertragspartner werden. Der Weg zu einem Praktikum während des Berufsgrundbildungsjahres (BGJ) Wir haben uns erkundigt, ob es in unserem Bundesland ein BGJ in kooperativer oder dualer Form gibt. Der Vertrag enthält: Angaben zu Zeitraum und Zielsetzung des Praktikums sowie Angaben zu den Praktikumsinhalten und den zu vermittelnden Kenntnissen. Regelungen zu Arbeitszeiten. Benennung einer Fachkraft aus unserem Betrieb, die für die Durchführung des Praktikums zuständig ist. Hinweis: Die Gesamtverantwortung liegt auch für die Zeit des Praktikums bei der Schule. Maßnahmen betrieblicher Berufsvorbereitung im Vergleich Einstiegsqualifizierung (EQ) Praktikumsdauer Einstiegsqualifizierung Plus (EQ Plus) Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB) Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen mit produktionsorientiertem Ansatz (BvB-Pro) Berufsgrundbildungsjahr in dualisierter Form (BGJ)

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