Deutsch für die Arbeit

Deutsch für die Arbeit

Wegweiser mit praktischen Tipps, um erwachsene Zugewanderte beim Lernen

der deutschen Sprache für die Arbeit zu unterstützen.

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Erfolgreiche Integration erwachsener Zugewanderter hängt zu einem großen Teil von zwei Faktoren ab, nämlich von den Deutschkenntnissen und den Arbeitsmöglichkeiten. Sie sind miteinander verbunden: Um eine angemessene Beschäftigung zu finden und sich dann im Beruf weiterzuentwickeln, benötigen Migrantinnen und Migranten Kenntnisse der dort verwendeten Sprache(n). Für wen ist dieser Wegweiser? Der Wegweiser richtet sich an Fachkräfte, die die sprachliche Integration von erwachsenen Zugewanderten unterstützen, beispielsweise in den Arbeitsfeldern Sprachunterricht für erwachsene Zugewanderte Integrationsprogramme für erwachsene Zugewanderte Berufliche Aus- und Weiterbildung Erwachsenenbildung Personalentwicklung Arbeitsvermittlung und -förderung Was beinhaltet der Wegweiser? Arbeitsbezogene Sprachfertigkeiten: Was verstehen wir darunter? (S. 4) Sprachniveau: Welches Niveau brauchen Zugewanderte für den Beruf? (S. 6) Formate: Welche Wege gibt es, Deutschkenntnisse für die Arbeit weiterzuentwickeln (S. 7) Zugewanderte, die sowohl über gute deutsche Sprachkenntnisse als auch über Qualifikationen verfügen, die ihnen eine qualitativ hochwertige Beschäftigung sichern, brauchen wahrscheinlich wenig weitere Unterstützung. Für viele andere ist es entscheidend, dass sie Möglichkeiten und Hilfestellungen zum Erwerb von Deutschkenntnissen für die Arbeit bekommen. Kenntnisse und Kompetenzen: Was braucht man, um Zugewanderte beim Erwerb der Sprache für die Arbeit zu unterstützen (S. 8) Dieser Wegweiser gibt Anregungen und Empfehlungen, wie man diese Unterstützung leisten kann. Entwicklung berufsbezogener Sprachfertigkeiten: Wo Sie noch mehr darüber erfahren können (S. 19) Barrieren: Was erschwert das Lernen einer neuen Sprache? (S. 10) Förderliche Faktoren: Was hilft Zugewanderten beim Sprachlernen? (S. 12) Außerhalb von Sprachkursen: Informelles Lernen (S. 14) Vorsicht Falle: ''Niedriger Lohn - begrenzte Sprache” (S. 14) Lernen am Arbeitsplatz: Was fördert den Prozess? (S. 15) Was sind arbeitsbezogene Sprachkenntnisse? Es sind die Kenntnisse, die notwendig sind, um eine passende Anstellung zu finden. Dazu gehören Sprachkenntnisse für die Arbeitssuche, das Verfassen von Lebenslauf und Anschreiben, Vorstellungsgespräche usw. sich als Arbeitnehmerin/Arbeitnehmer am Arbeitsplatz positiv einbringen zu können. Dazu gehören Sprachkenntnisse für Jobspezifische Aufgaben, Gesundheit und Arbeitssicherheit, Teamarbeit, Qualitätsmanagement, Kundenservice, Arbeitnehmerrechte und -pflichten sich beruflich weiterzuentwickeln und aufzusteigen. Dazu gehören Sprachkenntnisse für informelles On-the-Job-Lernen, die Teilnahme an formalen arbeitsplatzbezogenen Fortbildungen und Weiterbildungen außerhalb des Unternehmens. Arbeitsbezogene Sprachkenntnisse sind spezifisch Arbeitsbezogene Sprachkenntnisse beziehen sich auf soziale Normen bei der Arbeit, z.B. allgemeine Erwartungen an das Verhalten, die Kommunikation im Kontext der Arbeitswelt Gesetzgebung und Arbeitsvorschriften, z.B. Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit, Qualitätsstandards In einer Tagespflegeeinrichtung Malika weiß nicht, wie sie Anfragen ihren Kollegen und Vorgesetzten abweisen könnte. Ihr Sprachcoach rät Malika zu beobachten, wie ihre Kollegen ''nein'' sagen. Bei ihrem nächsten Treffen, übt sie mit ihrem Sprachcoach im Rollenspiel ''nein'' zu sagen so wie ihre Kollegen es tun. Dann probiert sie es bei der Arbeit. die sprachlich-kommunikativen Anforderungen eines Arbeitsfelds oder einer Branche, z.B. Sprachfertigkeiten für Maschinenbau, Kranken- und Altenpflege, Einzelhandel, IT soziale Normen eines bestimmten Arbeitsplatzes, z.B. Erwartungen, wie man in einem bestimmten Betrieb in einer bestimmten Funktion kommuniziert und sich verhält die sprachlich-kommunikativen Anforderungen der individuellen Tätigkeit. Diese verändern sich immer wieder, wenn sich die Anforderungen der Arbeitsumgebung verändern. Kommunikation am Arbeitsplatz Bei der Arbeit müssen die Mitarbeitenden in der Lage sein ihre Rechte und Verantwortlichkeiten zu verstehen über Termine und Zeitpläne zu sprechen über Arbeitsaufgaben zu sprechen Informationen mündlich und schriftlich zu verarbeiten und weiterzugeben mit mündlichen und schriftlichen Anweisungen umzugehen mit anderen zu kooperieren, insbesondere Vorschläge machen Hilfe anbieten um Hilfe bitten Feedback annehmen und geben mit Kunden umgehen mündlich und schriftlich berichten und vieles mehr! In einem Metallbetrieb benennt ein Auszubildender in der Aufräumzeit am Freitag einem neu zugewanderten Mitarbeiter die deutschen Bezeichnungen für die Maschinen und Werkzeuge. Sie beschriften einige Werkzeuge gut lesbar mit kleinen Klebestreifen. Von den Anlagen macht der neue Mitarbeiter Fotos und fügt in einer App die betriebsinternen Bezeichnungen hinzu. Welches berufsbezogene Sprachniveau brauchen Zugewanderte? Die Antwort auf diese Frage hängt von den spezifischen Umständen ab, unter anderem von

der Art der Arbeit und dem Umfang der Unterstützung während der Arbeit. Beispielsweise bekommen Pflegekräfte, die Menschen zu Hause betreuen, möglicherweise weniger Unterstützung als diejenigen, die in Pflegeheimen arbeiten, wo sie Kolleginnen und Kollegen um Hilfe bitten können. Ganz allgemein gibt das erforderliche berufliche Qualifikationsniveau einen Hinweis auf die benötigten Sprachkenntnisse. Weitere Indikatoren können auf die Arbeit bezogene gesetzliche Vorgaben, Regularien und Qualitätsstandards sein. Erwähnenswert ist, dass das Verstehen und die Einhaltung der grundlegenden Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften, die für alle Arbeitsplätze gelten, normalerweise ein B1-Niveau des GER1 erfordert, unabhängig davon, welche anderen sprachlich-kommunikativen Anforderungen eine konkrete Arbeit mit sich bringt. Ebenso anzumerken ist, dass so gut wie an allen Arbeitsplätzen die Anforderungen bezüglich der Verarbeitung und Weitergabe von Informationen sowie der Effektivität der Kommunikation gestiegen sind. In einer IT-Firma ist die neue Mitarbeiterin bei einem Kundengespräch ihrer Kollegin dabei. Danach bespricht sie mit ihrer Kollegin, was sie verstanden bzw. nicht verstanden hat und schreibt sich Formulierungen auf, die sie selbst verwenden kann

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