Erfolgreich zur Ausbildungsstelle

Erfolgreich zur Ausbildungsstelle

Eine BIBB-Analyse zum Erfolg bei der Lehrstellensuche zeigt:

Vor allem Berufspraktika und persönliche Kontakte öffnen den Weg zum Ausbildungsplatz.

Rund jede/-r vierte Jugendliche fand über ein Praktikum zur Ausbildungsstelle.

Unterschiede gibt es je nach Schulabschluss.

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Erfolgreich zur Ausbildungsstelle Wie werden Jugendliche auf ihre Ausbildungsstellen aufmerksam? ''Berufsbildungsangebot und -nachfrage / Bildungsbeteiligung'' im BIBB Im Jahr 2014 gingen Ausbildungsplatzangebot und -nachfrage weiter zurück. Da die Nachfrage jedoch stärker zurückging als das Angebot, verbesserte sich die Ausbildungsmarktlage für die Nachfragenden wieder leicht gegenüber den Vorjahren. Insgesamt gelang es rund 522.000 jungen Männern und Frauen, in eine Ausbildung einzumünden. Der Beitrag zeigt, auf welchem Weg sie ihre Ausbildungsstelle gefunden haben und inwieweit Unterschiede gegenüber 2012 bestehen. Ausbildungsmarkt nach wie vor dynamisch In den letzten Jahren sind Ausbildungsplatzangebot und -nachfrage kontinuierlich gesunken. Allerdings fielen die Rückgänge nicht gleichmäßig stark aus, was sich in Richtungsschwankungen beim Verhältnis von Angebot und Nachfrage zeigt. Von 2011 bis 2013 sank die Zahl der Angebote je 100 Nachfragende von 93,4 auf 91,9, stieg 2014 aber wieder auf 92,7 an (vgl. Matthes u. a. 2015).1 Hatte sich die Ausbildungsmarktlage für Ausbildungsplatzsuchende also zunächst verschlechtert, stellte sie sich zuletzt wieder günstiger dar. Spiegeln sich solche Entwicklungen auch in Veränderungen bei den Wegen wider, die sich als erfolgreich bei der Ausbildungsplatzsuche erweisen? Zur Beantwortung dieser Frage wird anhand der BA/BIBB-Bewerberbefragungen aus den Jahren 2012 und 2014 (vgl. www.bibb.de/de/4730.php) betrachtet, über welche Wege Jugendliche, die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) als Ausbildungsstellenbewerber/-innen registriert waren, ihre Ausbildungsstellen gefunden haben. Jugendliche nutzen unterschiedliche Orientierungshilfen In den BA/BIBB-Bewerberbefragungen 2012 und 2014 wurden Jugendliche gefragt, wie sie auf ihre Ausbildungsstelle aufmerksam wurden. Zur Beantwortung stand eine Liste mit möglichen Wegen zur Verfügung. Es zeigt sich, dass die Wege, die die Liste 2012 anführten, auch 2014 am häufigsten zum Ziel führten (vgl. Abb.). Das Erfolgspotenzial dieser Wege scheint allerdings angestiegen zu sein. Dies trifft insbesondere auf die Unterstützung durch Berufsberater/-innen sowie auf Praktika zu: Gab 2012 rund jede/-r fünfte Jugendliche an, über ein Praktikum an ihre/seine Ausbildungsstelle gekommen zu sein, war es 2014 gut jede/-r vierte. Noch etwas häufiger konnten Berufsberater/-innen den Weg zur Ausbildungsstelle ebnen.2 Mit ihrer Hilfe fanden 2012 23 Prozent, 2014 29 Prozent der Jugendlichen zu ihrer Ausbildungsstelle. Auch die Unterstützung der Familie hat sich 2014 häufiger als zielführend erwiesen als noch vor zwei Jahren, wohingegen der Beitrag anderer Bezugspersonen (Freunde, Bekannte) weitgehend konstant geblieben ist. Leicht verloren hat das Internet, etwas stärker das eigene Nachfragen beim Betrieb. Unterschiede je nach Schulabschluss? 2012 fiel auf, dass je nach Schulabschluss andere Wege in die Ausbildung führten - und damit vermutlich auch für die Suche genutzt wurden (vgl. Krewerth/Eberhard/Gei 2014). Im Einzelnen zeigte sich damals: ''Je höher der Schulabschluss der erfolgreichen Bewerber/-innen ist, desto häufiger wurden sie durch Internetseiten der Bundesagentur für Arbeit oder der Ausbildungsbetriebe ( ) auf ihre Ausbildungsstelle aufmerksam. ( )'' (ebd., S. 23). Anders verhielt es sich beim Praktikum. Erfolgreiche Bewerber/-innen mit einem niedrigeren Schulabschluss gelangten häufiger durch ein Praktikum oder durch die Unterstützung von Angehörigen an ihre Ausbildungsstelle (ebd., S. 23). Bis auf geringe Abweichungen3 lassen sich diese Ergebnisse im Jahr 2014 bestätigen. Interessant ist allerdings, dass das Praktikum in allen Gruppen an Bedeutung gewonnen hat, die Internetseiten der BA hingegen an Relevanz verloren haben (vgl. Tab. 1). Unterschiede zwischen den Geschlechtern? Trotz verschiedener Anstrengungen, geschlechtsspezifische Berufswahltendenzen aufzubrechen, streben junge Männer und junge Frauen nach wie vor in unterschiedliche Ausbildungsberufe (vgl. Kroll 2015). Geht dies auch mit unterschiedlichen Wegen einher, 1 Berichtet ist jeweils die erweiterte AngebotsNachfrage-Relation (eANR). 2 Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Stichprobe aus den bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern gezogen wurde. 3 So konnten im Unterschied zur Befragung 2012 in der aktuellen Befragung keine signifikanten Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Schulabschlüssen im Hinblick auf die Rolle von Eltern und Verwandten bei der Suche nach der Ausbildungsstelle ausgemacht werden. BERUFSBILDUNG IN ZAHLEN über die junge Männer und Frauen zu ihrem Ausbildungsplatz finden? Diese Frage wird auf Basis der aktuellen BA/ BIBB-Bewerberbefragung beleuchtet. Zwar sind für beide Geschlechter die fünf besonders zielführenden Wege identisch, es zeigen sich aber Unterschiede in der Reihenfolge (vgl. Tab. 2). Denn auch wenn Bewerber wie Bewerberinnen ähnlich oft mithilfe der

Berufsberatung zur Ausbildungsstelle fanden, handelt es sich bei jungen Frauen um den Weg, der sie am häufigsten auf ihre Ausbildungsstelle aufmerksam machte, wohingegen bei jungen Männer das Praktikum an erster Stelle steht. Ferner zeigt sich, dass junge Männer seltener als junge Frauen durch die Internetseiten der BA zu ihrer Ausbildungsstelle fanden. Über persönliche Kontakte zum Ziel Die vorgestellten Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich persönliche Kontakte als zunehmend erfolgreich für Jugendliche erweisen, einen betrieblichen Ausbildungsplatz zu finden. Denn während die Bedeutung von Medien als Türöffner zur Lehrstelle im Zweijahresvergleich annähernd unverändert geblieben ist, konnten unmittelbare Unterstützungen durch Berufsberater/-innen sowie nahe Verwandte, aber auch durch mittels Praktika zu Betrieben geknüpfte Beziehungen ihre Vorrangstellung als zielführende Wege weiter ausbauen. Inwieweit dies auf veränderte Suchstrategien von Jugendlichen verweist oder auf sich wandelnde Rekrutierungsstrategien von Betrieben zurückgeht, muss an dieser Stelle offen bleiben

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