Erwerbstätigkeit nach dem Übergang in Altersrente

Erwerbstätigkeit nach dem Übergang in Altersrente

Als Grund für eine Erwerbstätigkeit im Rentenalter geben Befragte einer repräsentativen Studie

überwiegend soziale und persönliche Motive an.

Mehr als die Hälfte der Befragten nennt allerdings auch finanzielle Gründe für die Erwerbsarbeit.

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In Deutschland ist weit mehr als ein Viertel aller Rentnerinnen und Rentner in den ersten drei Jahren nach Übergang in die Altersrente erwerbstätig. Unter den nicht erwerbstätigen Rentenbeziehern würden 13 Prozent aller Frauen und 20 Prozent der Männer gerne eine Erwerbsarbeit aufnehmen. Eine Beschäftigung bis zum Ren teneintritt steigert die Wahrscheinlichkeit, auch nach dem Übergang erwerbstätig zu sein. Ebenso gehen höhere Haushaltseinkommen bei Frauen wie bei Männern mit einer höheren Erwerbstätigenquote im Rentenalter einher. Als Grund für die Erwerbstätigkeit geben die Befragten überwiegend soziale und persönliche Motive an: Jeweils rund 90 Prozent der erwerbstätigen Rentner haben Spaß bei der Arbeit, brauchen den Kontakt zu anderen Menschen oder wünschen sich weiterhin eine Aufgabe. Ein bedeutender Teil der Befrag ten führt allerdings auch finanzielle Gründe für die Erwerbsarbeit an. Das gilt insbesondere für Frauen, die nach eigenen Angaben häufiger als Männer auf einen Hinzuverdienst zur Altersrente angewiesen sind. Politik und Betriebe sollten mit flexiblen Regelungen günstige Rahmenbedingungen schaffen, damit Erwerbswünsche im Rentenalter besser realisiert werden können. Erwerbstätigkeit nach dem Übergang in Altersrente Der demografische Wandel in Deutschland erfordert zunehmend einen flexibleren Übergang in die Altersrente. Ebenso ist eine attraktivere Gestaltung der Weiterbeschäftigung bei gleichzeitigem Rentenbezug wichtig, um ältere Erwerbstätige länger auf dem Arbeitsmarkt zu halten. Vor diesem Hintergrund untersuchen wir auf Basis repräsentativer Befragungsdaten die individuellen Merkmale und Motive von Menschen, die neben dem Rentenbezug erwerbstätig sind oder sich eine Erwerbsarbeit wünschen. In der kommenden Dekade erreichen die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboo mer1 das Renteneintrittsalter. Dies erhöht den Druck auf die sozialen Sicherungssys teme, allen voran die gesetzliche Rentenversicherung, und reduziert das Angebot an Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt. Um diesen Folgen des demografischen Wan dels zu begegnen, ist es ein Ziel politischer Maßnahmen, die Lebensarbeitszeit zu ver längern. Neben der Erhöhung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre gehören dazu auch die verschiedenen Maßnahmen der ''Flexirentengesetzgebung'' (vgl. Infokasten 1 auf Seite 2). Diese sollen ältere Arbeitnehmer innen und Arbeitnehmer länger auf dem Arbeitsmarkt halten. In den vergangenen Jahren ist die Er werbstätigkeit kurz vor und jenseits der Regelaltersgrenze bereits deutlich gestiegen (Engstler/Romeu Gordo 2014), oberhalb der Regelaltersgrenze allerdings mit einer geringeren Stundenzahl (Rhein 2016). So hat sich die Erwerbsquote der 60- bis unter 65-Jährigen seit 2005 auf knapp 60 Prozent verdoppelt, die der 65- bis unter 70-Jähri gen stieg von 6,3 Prozent auf 16,3 Prozent (Eurostat 2017). Allerdings kam in dieser Altersgruppe im Frühjahr 2017 auf vier ge ringfügige Beschäftigungsverhältnisse nur eine sozialversicherungspflichtige Beschäf tigung (Daten der Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit 2017)

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