Willkommenskultur (Leitfaden für Unternehmen)

Willkommenskultur (Leitfaden für Unternehmen)

Für eine globalisierte Wirtschaft

sind Mitarbeiter mit interkulturellen Kompetenzen unverzichtbar.

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Ein Leitfaden für Unternehmen im Umgang mit ausländischen Fachkräften. Willkommenskultur - was bedeutet das und wozu dient das Ganze? Wie kann eine Willkommenskultur erfolgreich im Unternehmen etabliert werden? Vermittlung und Förderung von Sprachkursen. Förderung von interkulturellem Austausch im Unternehmen. Stärkung der interkulturellen Kompetenzen bei der Stammbelegschaft. Strategien zur gezielten Suche nach ausländischen Fachkräften. Bereitstellung von Willkommensmappen. utschen Wirtschaft hängt entscheidend von gut qualifizierten Beschäftigten ab. Die Anforderungen an die Qualifikationen der Belegschaft steigen, bedingt durch technologische Innovationen, Veränderungen in der betrieblichen Arbeitsorganisation, den wachsenden Stellenwert von Information und Wissen im Arbeitsalltag, aber gerade auch aufgrund der Globalisierung. Bereits heute macht sich der der Mangel an qualifizierten Fachkräften in einigen Branchen und Regionen deutlich bemerkbar. Diese bestehenden Fachkräfte engpässe sind kein konjunkturelles Problem, das sich irgendwann von selbst wieder erledigt, sondern größtenteils strukturell bedingt. Der demografische Wandel verstärkt diesen Trend. Sollte die jährliche Nettozuwanderung mittelfristig wieder auf das Niveau von vor der Finanzkrise von unter 100.000 Personen fallen, würde nach Vorausberechnungen des Statistischen Bundesamts die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter bereits bis 2030 von knapp 50 Mio. auf knapp 44 Mio. sinken. Insbesondere deswegen droht ohne geeignete Gegenmaßnahmen eine Fachkräftelücke bis 2035 von knapp 4 Mio. Arbeitskräften, davon knapp 1,5 Mio. mit Hochschulabschluss (Prognos 2015). Ende März 2016 fehlten bereits rd. 161.000 Arbeitskräfte im sog. MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), davon rd. ein Drittel mit akademischem und zwei Drittel mit beruflichem Abschluss. Während die Engpässe bei den akademischen MINT-Qualifikationen bis zum Jahr 2020 auch durch die Erfolge bei den Studierendenzahlen beherrschbar werden dürften, entwickeln sich die Engpässe bei den beruflich qualifizierten MINT-Kräften zu einer Wachstumsbremse. Unverkennbar sind Fachkräfteengpässe schon jetzt auch in der Gesundheits- und Pflegebranche. Zur mittel- bis langfristigen Fachkräftesicherung ist eine schlüssige und ausgewogene Gesamtstrategie notwendig, die nachhaltige Ausbildungs- und Weiterbildungsaktivitäten, dringend notwendige Reformen für Qualitätsverbesserungen im Bildungssystem zur Nachwuchssicherung und eine bestmögliche Erschließung inländischer Arbeitsmarktpotenziale durch eine weitere Erhöhung der Erwerbsbeteiligung vor allem von Frauen, Älteren und Menschen mit Behinderung sowie von schon hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund beinhaltet. Doch selbst eine optimale Ausschöpfung der Handlungsoptionen zur besseren Nutzung und Erschließung bestehender Fachkräftepotenziale wird nicht ausreichen. Nicht nur wegen der dramatischen demografischen Entwicklung, sondern allein um auch kurzfristig schon längst bestehende Fachkräftelücken zu schließen, ist es unerlässlich, zusätzliche Fachkräftepotenziale zu heben. Deswegen ist es erfreulich, dass auf Drängen der Wirtschaft der deutsche Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren stärker für gezielte qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland geöffnet und so der Standort Deutschland für bei uns benötigte Fachkräfte aus aller Welt attraktiver gemacht wurde. Gezielt gesteuerte Zuwanderung ist nicht nachrangig gegenüber der Erschließung inländischer Potenziale, sondern muss parallel erfolgen. Neben der gezielt gesteuerten Zuwanderung suchen auch immer mehr Menschen in Deutschland Schutz vor politischer Verfolgung, Krieg oder Vertreibung. Viele von den anerkannten Flüchtlingen, Asylberechtigten oder Geduldeten bleiben für längere Zeit oder sogar für immer in Deutschland. Auch in diesen Personengruppen gibt es Menschen mit guten Qualifikationen und am Arbeitsmarkt gefragten Berufserfahrungen, die für den hiesigen Arbeitsmarkt besser genutzt werden sollten. Gleichwohl muss klar sein, dass dies einerseits nicht der Ersatz für eine sinnvolle zielgenau gesteuerte Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte sein kann und andererseits das Recht auf Asyl unabhängig von den jeweils mitgebrachten Qualifikationen ist und sein muss. Zudem muss grundsätzlich klar sein, dass die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte nicht zu einer steigenden Arbeitslosigkeit einheimischer Beschäftigter oder zu deren Verdrängung führt. Im Gegenteil: Zuwanderung leistet einen wichtigen Beitrag zu mehr Innovation, mehr Wachstum und mehr Wohlstand. Ausländische Fachkräfte werden nicht anstatt, sondern zusätzlich zu den in Deutschland lebenden Menschen auf dem Arbeitsmarkt gebraucht und sie werden zusätzliche Arbeitsplätze für Inländer generieren. Der Wettbewerb um die ''klügsten Köpfe'' wächst weltweit. Zwar kommen mittlerweile vermehrt gut qualifizierte Fachkräfte

nach Deutschland, um hier zu arbeiten. Rund zwei Drittel der Zugewanderten kommen jedoch aus Europa. Die Zuwanderung aus Ländern außerhalb der Europäischen Union ist nach wie vor verbesserungswürdig: Wir müssen daher noch aktiver dafür werben, dass sich gut qualifizierte Menschen auch aus diesen Ländern für eine Beschäftigung in Deutschland interessieren und entscheiden. Deutschland hat zu lange signalisiert, dass Zugewanderte wenn überhaupt als ''Lückenbüßer'' erwünscht sind. Der im Zuwanderungsrecht eingeleitete Paradigmenwechsel von der Abschottungs- zu einer umfassenden Willkommenskultur muss in unserem Land noch weiterentwickelt, gelebt und ''nach draußen'' vermittelt werden. Eine echte Willkommenskultur ist unerlässlich, um die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland weiter zu steigern und hoch qualifizierte Menschen aus aller Welt anzuziehen. Menschen mit unterschiedlichsten ethnischen und kulturellen Hintergründen stellen eine wichtige wirtschaftliche Ressource dar. Nicht zuletzt für kleine und mittelständische Unternehmen ist es im ureigenen wirtschaftlichen Interesse, die Attraktivität ihres Unternehmens auch für ausländische Fachkräfte zu steigern. Erfolgreich integrierte Migrantinnen und Migranten sind dabei wichtige Multiplikatoren und helfen weitere potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (z.B. auch Menschen mit ähnlichem kulturellem Hintergrund, die schon in Deutschland leben) zu gewinnen. Schon jetzt sind viele Unternehmen dringend auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. Manche Unternehmen schaffen es derzeit zwar noch, ihre offenen Stellen mit bereits in Deutschland lebenden Fachkräften zu besetzen, nehmen dabei aber teilweise lange Vakanzzeiten in Kauf oder verzichten sogar auf Aufträge. Daher mag der Blick des einen oder anderen noch nicht ins Ausland reichen, wenn es eine Stelle zu besetzen gilt, zumal bei der Einstellung einer ausländischen Fachkraft die trotz einiger Verbesserungen immer noch sehr komplizierten und bürokratischen Hürden im mittlerweile sehr liberalen Zuwanderungsrecht abschrecken mögen. Über kurz oder lang wird Personal jedoch im Ausland rekrutiert werden müssen

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