Gesundheitsorientiertes Handeln in der Pflege

Gesundheitsorientiertes Handeln in der Pflege

Was braucht es, damit Pflegekräfte tagtäglich im Interesse ihrer Gesundheit und Sicherheit handeln können?

Um diese Frage zu beantworten, wurden Interviews mit Beschäftigten in der Altenpflege geführt.

Daraus entstanden sind konkrete Handlungsempfehlungen

in sechs Themenbereichen, u. a. Führung, Kompetenzentwicklung und Unternehmenskultur.

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Durch die demografische und soziale Ent- gen durch physische, psychische und emoti wicklung sind in den letzten Jahren die Pfle- onale Anforderungen, häufig eine berufliche geberufe stärker in den medialen und politi- Gratifikationskrise und die Arbeitszeitlage schen Fokus gerückt. Gründe dafür sind die mit einhergehender fehlender Work-Life- steigende Anzahl von Pflegebedürftigen Balance (Institut DGB-Index Gute Arbeit und (Stand 2018: 3,4 Millionen) sowie der hin- ver.di, 2018). 71 Prozent der in Pflegeberu zukommende flächendeckende Fachkräfte- fen Beschäftigten gehen nicht davon aus, mangel, der in den Pflegeberufen sehr aus- ihre Arbeit ohne Einschränkungen bis zum geprägt ist. Laut Bundesagentur für Arbeit gesetzlichen Renteneintritt ausüben zu (2020) gab es im Jahr 2019 1,7 Millionen können. Im branchenübergreifenden Durch sozialversicherungspflichtig beschäftigte schnitt sagen dies nur 48 Prozent der Be Pflegekräfte in der Kranken- und Alten- fragten. Im Vergleich zu allen anderen Beru pflege. Auf 100 offene Stellen in der Alten- fen sind Pflegekräfte auch öfter im Jahr pflege kommen 26 arbeitssuchende Pflege- krankgeschrieben und fallen pro Krank fachpersonen, berichtete das Bundesminis- schreibung häufiger länger als sechs Wo terium für Gesundheit 2019. chen aus. Mit der Kumulation der negativen Die Pflege ist für viele Beschäftigte eine er- sich z.T. der Mangel an Nachwuchskräften, füllende und sinnstiftende Tätigkeit. Auf der die steigende Anzahl älterer Beschäftigter, anderen Seite stehen Arbeitsbedingungen, die hohe Fluktuation in andere Branchen die über viele Merkmale negativ bewertet und die große Menge an Teilzeitbeschäftig werden. Trotz hoher Systemrelevanz dieser ten, die so ihre Beanspruchung reduzieren Branche klagen Beschäftigte häufig über wollen. mangelnde gesellschaftliche Anerkennung. Durch die Konzertierte Aktion Pflege (KAP) für Arbeit 2020. 51 Prozent der Beschäftig und das Sofortprogramm Pflege und deren ten in der Altenpflege sind examinierte Umsetzung im Pflegepersonalstärkungsge- Fachkräfte, 48 Prozent sind Pflegehelfer setz konnten u.a. neue Stellen geschaffen und Pflegehelferinnen und 2 Prozent sind werden. Zur weiteren Abmilderung des Fach- Spezialpflegekräfte (Fachpflegekräfte mit kräftemangels werden zunehmend auch Zusatzausbildungen). Auch bei den Ge ausländische Arbeitskräfte eingesetzt. Die sundheits- und Krankenpflegekräften kon Zahl der Leiharbeitnehmerinnen und -neh- zentriert sich der Mangel auf examinierte mer ist in den vergangenen Jahren leicht ge- Fachkräfte und Spezialpflegekräfte. Im stiegen, berichtet die Bundesagentur für Ar- Rahmen der KAP werden u.a. Maßnahmen beit 2020. Im Jahr 2019 sind die Zahlen durchgeführt, die zur Verbesserung der Ar allerdings wieder gesunken und diese Ent- beitsbedingungen führen und die berufli wicklung dürfte Bestand haben. Denn ab che Weiterbildung fördern. Damit wird an dem Jahr 2020 werden z.B. die Kosten für gestrebt, mehr Menschen für den Leiharbeit nur noch bis zum Tariflohn vergü- Pflegeberuf zu begeistern und dem Fach tet und Zahlungen von Vermittlungsentgel- kräftemangel entgegen zu wirken. ten können nicht mehr im Pflegebudget berücksichtigt werden, Leiharbeit verliert somit einen Teil der Attrakti vität im Pflegebereich. Der Gesamtzuwachs an Be schäftigten in der Altenpfle ge von 3 Prozent innerhalb eines Jahres ist überwie gend durch den Zuwachs von Pflegehelfern und Pfle gehelferinnen bestimmt, be richtet die Bundesagentur Neben vielen verschiedenen Maßnahmen, und Fördermöglichkeiten im Betrieb gege die teils benannt wurden, kann und sollte ben sein müssen, damit Pflegekräfte im auch Betriebliches Gesundheitsmanage- Berufsalltag gesundheits- und sicherheits ment (BGM) in den Betrieben ein- bzw. wei- orientiert handeln können. Dazu wurden tergeführt werden. BGM kann Beanspru- Handlungsempfehlungen erarbeitet, die chungen und arbeitsbedingte Gefahren auf Interviewergebnissen von Beschäftig reduzieren, die Gesundheit der Beschäftig- ten in der Altenpflege basieren und ergän ten fördern und wiederherstellen. Es wird zend in den BGM-Prozess aufgenommen von Beschäftigten oft auch als wertschät- werden können. Der iga.Wegweiser soll zend aufgefasst und fördert somit die Bin- einen Beitrag dazu leisten, die Arbeit ge dung an den Betrieb. sundheitsförderlicher und sicherer zu ge stalten und die Attraktivität der Pflegebe Der vorliegende iga.Wegweiser führt das rufe zu steigern. Thema Gesundheit in Pflegeberufen fort und zeigt auf, welche Voraussetzungen

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