Umgang mit Belastungen und Fehlbeanspruchungen

Umgang mit Belastungen und Fehlbeanspruchungen

Analyse von Vereinbarungen zum Umgang

mit psychischen Belastungen und Fehlbeanspruchungen.

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In den vergangenen Jahren haben psychische Belastungen am Arbeitsplatz stark zugenommen. Dabei sind Zeitdruck, schlechtes Führungsverhalten und Angst vor Arbeitslosigkeit maßgebliche Faktoren, die zu psychischen Fehlbelastungen führen. Die Zahl der Krankheitstage aufgrund psychischer Störungen steigt, wie Analysen von Krankenkassen zeigen. Psychische Erkrankungen sind inzwischen immer häufiger auch der Grund für Frühverrentungen. Von einer psychischen Fehlbelastung spricht man dann, wenn die Psyche über- oder unterfordert wird und sich die Beanspruchung negativ auswirkt. Eine positive Beanspruchung hingegen wirkt motivierend, anregend und wird als abwechslungsreich empfunden. Ressourcen können dann genutzt werden. In Unternehmen und Verwaltungen ist psychische Fehlbelastung weitgehend kein Thema mit dem man sich offensiv beschäftigt. Das legen auch die wenigen betrieblichen Vereinbarungen nahe, die uns hierzu vorliegen. Umso interessanter ist es, was die vorhandenen betrieblichen Vereinbarungen aufzeigen. Aufgrund langfristiger Veränderungen in der Arbeitswelt - Auswirkungen der Globalisierung wie u. a. verdichtete und beschleunigte Abläufe, verschwimmende Grenzen von Arbeits- und Privatleben oder auch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise 2008 - haben psychische Belastungen zugenommen. Dies drückt sich sowohl in wachsenden Krankenständen aus als auch in Frühverrentungen aufgrund psychischer Erkrankungen. Deshalb haben Betriebs- und Personalräte Regelungen zur Förderung der psychischen Gesundheit bzw. zur Verhinderung von psychischen Fehlbeanspruchungen durchgesetzt. Im Rahmen dieser Kurzauswertung wurden 15 Vereinbarungen ausgewertet, die psychische Belastungen und Fehlbeanspruchungen unter folgenden Aspekten beleuchten: Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen und Fehlbeanspruchungen nach dem Arbeitsschutzgesetz, das gesetzlich vorgeschriebene betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) mit direktem oder indirektem Bezug zu psychischen Erkrankungen arbeitsbedingte oder private Belastungssituationen bzw. konkrete Belastungen oder deren Folgen wie posttraumatische Belastungsstörungen, Mobbing oder andere Formen von Diskriminierung. Die 15 ausgewerteten Vereinbarungen beinhalten vielfältige Ansatzpunkte, Vorgehensweisen, Modelle und Instrumente, um psychische Belastungen und Fehlbeanspruchungen zu erfassen und - durch entsprechende Maßnahmen, deren Bewertung und Kontrolle - zu verringern oder im Optimalfall zu beseitigen. Damit dies möglichst rasch gelingt, eignet es sich insbesondere, Grenzwerte festzulegen (vgl. Kap. 2.5 und 6), deren Überschreitung zwingend zu Maßnahmen führt. Um diese Maßnahmen wiederum möglichst schnell festzulegen, kann im Rahmen von Einigungsstellen zu psychischen Belastungen und Fehlbeanspruchungen ein Zwischenbeschluss gefasst werden (vgl. Kapitel 6). Durch ihn wird die Einigungsstelle fortgesetzt, falls sich die Betriebsparteien nicht auf Maßnahmen gegen die psychischen Fehlbeanspruchungen einigen. Arbeitsunfähigkeits-Tage Betriebliches Eingliederungsmanagement Psychische Belastungen, Beanspruchungen und Fehlbeanspruchungen Psychische Belastungen wirken von außen auf die Beschäftigten. Sie ergeben sich aus Arbeitsbedingungen wie z.B. Verschiedene psychische Belastungen wirken sich unterschiedlich auf die Beschäftigten aus. Die Auswirkungen von Belastungen bezeichnet man als psychische Beanspruchung. Sie hängen nicht nur von der Dauer und Intensität der Belastung ab, sondern auch davon, ob Schutzfaktoren bzw. Ressourcen vorhanden sind. Die Ressourcen der/des Betroffenen, der Organisation und der sozialen Beziehungen puffern die Wirkung von Belastungen ab. Psychische Fehlbeanspruchungen entstehen, wenn zu wenige Ressourcen zur Verfügung stehen, um die Belastungen zu bewältigen: Sie entstehen, wenn Beschäftigte überfordert werden, aber auch, wenn die Herausforderungen der Arbeit unter ihren Möglichkeiten liegen und sie demnach unterfordert werden. ''Wird der einzelne Mensch jedoch über- oder unterfordert, so führt die psychische Belastung zu Fehlbeanspruchung. Überforderung versetzt die Betroffenen in einen Alarmzustand. Es entsteht innere Anspannung, Angst, Nervosität, Erschöpfung usw. Unterforderung erzeugt Langeweile und Unlust. In der Sprache der Norm DIN EN ISO 10075-1 äußert das Ungleichgewicht von Belastungen und Bewältigungsmöglichkeiten durch psychische Ermüdung, ermüdungsähnliche Zustände wie Monotonie und psychische Sättigung sowie Stress.'' (vgl. www.ergo-online.de, Stichwort psychische Belastungen). Langfristig wirken sich psychische Fehlbeanspruchungen auf die Gesundheit aus

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