Familienfreundlichkeit von KMU (Handlungsempfehlung)

Familienfreundlichkeit von KMU (Handlungsempfehlung)

Maßnahmen der Arbeitszeitflexibilisierung wie Telearbeit, Home Office,

individuell vereinbarte Arbeitszeiten

und flexible Tages- oder Wochenarbeitszeiten.

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Wie familienfreundlich sind KMU? Die Bedeutung betrieblicher Familienpolitik unterscheidet sich zwischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Großunternehmen kaum - unabhängig von ihrer Größe geben acht von zehn Unternehmen in einer repräsentativen Unternehmensbefragung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln an, dass Familienpolitik wichtig oder eher wichtig für das Unternehmen ist. Kleine Unternehmen weisen jedoch häufiger eine ausgesprochen familienfreundliche Einstellung auf als große Unternehmen, wenn die grundsätzliche Einstellung der Personalverantwortlichen und der unternehmensinterne Dialog mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Thema familienfreundliche Maßnahmen betrachtet werden. Aufgrund der höheren Mitarbeiterzahl ist der Bedarf an familienpolitischen Maßnahmen in großen Unternehmen jedoch differenzierter als in kleinen oder mittleren Unternehmen. Das Spektrum an angebotenen Maßnahmen und daraus folgend auch die Anzahl der Maßnahmen sind daher in Großunternehmen größer als in KMU. Kleine und mittlere Unternehmen bieten zudem weniger Maßnahmen an, weil ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter häufiger keinen Bedarf an (weiteren) familienfreundlichen Maßnahmen anmelden. Maßnahmen der Arbeitszeitflexibilisierung wie Telearbeit/Home Office, individuell vereinbarte Arbeitszeiten und flexible Tages- oder Wochenarbeitszeiten sind in allen drei Unternehmensgrößenklassen am weitesten verbreitet. KMU bieten hier - mit Ausnahme der Vertrauensarbeitszeit - alle Maßnahmen seltener an. Dafür nehmen kleine Unternehmen häufiger als mittlere und große Unternehmen besondere Rücksicht auf Bedürfnisse der Eltern, beispielsweise bei der Urlaubsplanung - eine Maßnahme, die zum Bereich Elternzeit/Elternförderung zählt. Auch hier bietet eine Mehrheit der Betriebe Maßnahmen an. Im Bereich der Kinder- und Angehörigenbetreuung sind insgesamt weniger Unternehmen aktiv. Die Arbeitsfreistellung bei Krankheit der Kinder wird von kleinen und großen Unternehmen gleich häufig angeboten. Markante Unterschiede zugunsten der Großen finden sich im Bereich betriebliche Kindergärten und weiterer Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Im Bereich Familienservice engagieren sich die Unternehmen - unabhängig von ihrer Größe - selten, Freizeitangebote und Kantinenessen für Angehörige sind am weitesten in Großunternehmen verbreitet. Die Motive für eine familienfreundliche Personalpolitik unterscheiden sich nur wenig zwischen den Betriebsgrößenklassen. Lediglich die schnelle Integration von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach der Elternzeit und die Einhaltung gesetzlicher/tariflicher Vorgaben nennen kleine Unternehmen seltener. Zu den wichtigsten Hemmnissen für (weitere) familienfreundliche Maßnahmen zählt bei den kleinen und mittleren Unternehmen, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keinen Bedarf anmelden. Kleine Unternehmen beklagen zudem seltener als andere Unternehmen, dass die Förderung zu gering, der Aufwand zu hoch oder die Geschäftslage ungünstig ist. Um die Einstellung der Unternehmen zum Thema Familienfreundlichkeit zu analysieren, wurden die Personalverantwortlichen zunächst gebeten, zu fünf Aussagen Stellung zu beziehen, die die unterschiedlichen Facetten davon widerspiegeln, wie das Thema ''Vereinbarkeit von Familie und Beruf'' Eingang in die Unternehmenskultur gefunden hat (Tabelle 1). Bei der grundsätzlichen Einstellung der Personalverantwortlichen zur Familienfreundlichkeit zeigt sich, dass sich ihre Einstellungen nicht grundsätzlich nach Unternehmensgrößenklasse unterscheiden. Knapp 90 Prozent der kleinen Unternehmen stimmen der Aussage zu, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Selbstverständlichkeit darstellt. Sie schneiden somit besser ab als mittlere und große. Bei der Zustimmung zur Aussage, dass gleiche Aufstiegs- und Entwicklungschancen bestehen, liegen hingegen die mittleren Unternehmen vorne und kleine und große Unternehmen sind nahezu gleichauf. Die nächsten drei Aussagen betreffen den Abstimmungsprozess zwischen Unternehmensführung und Belegschaft bezüglich der familienfreundlichen Maßnahmen. Hier zeigen sich Unterschiede zwischen den Unternehmensgrößenklassen. Dabei zeigt sich, dass in fast der Hälfte der kleinen Unternehmen die Geschäftsleitung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig nach ihren Bedürfnissen befragt. Diese regelmäßige Befragung gibt es in mittleren und großen Unternehmen deutlich seltener. Dafür informiert ein größerer Teil der großen Unternehmen die Belegschaften regel mäßig über familienfreundliche Maßnahmen, während es in KMU nur gut 37 Prozent sind. Den größten Vorsprung haben große Unternehmen jedoch bei der Einbindung der Beschäftigten und ihrer Interessenvertretung bei der Gestaltung des familienfreundlichen Angebots. Hier sind 63,4 Prozent der großen Unternehmen aktiv. Dies liegt auch daran, dass große Unternehmen häufiger über eine institutionalisi

erte Mitarbeitervertretung verfügen als KMU. Dennoch stimmt auch etwa die Hälfte der kleinen und mittleren Unternehmen dieser Aussage zu. Fasst man diese fünf Aussagen nun zu ''Unternehmen mit ausgesprochen familienfreundlicher Einstellung'' zusammen, so zeigt sich, dass kleine Unternehmen sogar häufiger ausgeprägt familienfreundlich sind als große. Mittlere Unternehmen bilden bei dieser Betrachtung das Schlusslicht

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