Lernbeeinträchtigte Jugendliche in der Ausbildung

Lernbeeinträchtigte Jugendliche in der Ausbildung

Durch Förderung der Jugendlichen mit Nachhilfe während der Ausbildung

können ihre unterdurchschnittliche Motivation und Fähigkeiten verbessert werden.

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Fachkräfte sichern Lernbeeinträchtigte Jugendliche in der Ausbildung Jugendliche mit Lernbeeinträchtigung sind derzeit in rund 13 Prozent der ausbildungsaktiven Unternehmen beschäftigt. Durch die Förderung der Jugendlichen durch Nachhilfe während der Ausbildung oder die Aufnahme dieser Zielgruppe in Maßnahmen der Berufsvorbereitung können ihre unterdurchschnittliche Motivation und Fähigkeiten verbessert werden. Daher fördert etwa jedes sechste ausbildungsaktive Unternehmen Jugendliche mit Lernbeeinträchtigung durch Nachhilfe und etwa jedes zehnte als Teilnehmer in der Berufsvorbereitung. Auch für Unternehmen, die lernbeeinträchtigte Jugendliche derzeit noch nicht beschäftigen, stellen sie ein großes Potenzial dar, insbesondere, weil sie Defizite hinsichtlich ihrer Fähigkeiten oft durch Motivation und Engagement kompensieren können. umfänglich beeinträchtigt sind oder die deutlich von der Altersnorm abweichende Leistungs- und Verhaltensformen aufweisen. Diese Zielgruppe stellt ein großes Potenzial für die Ausbildung dar, das zukünftig noch stärker ausgeschöpft werden sollte. Aktuell bilden rund 13 Prozent der Unternehmen Jugendliche mit Lernbeeinträchtigung aus (Abbildung 1). Kleine und mittlere Unternehmen liegen dabei etwa auf diesem Durchschnitt, während Großunternehmen ab 250 Beschäftigten diese Zielgruppe etwas häufiger beschäftigen. Der Blick auf die Branchen offenbart deutliche Unterschiede bei der Beschäftigung von Jugendlichen mit Lernbeeinträchtigung (Abbildung 2): So sind diese Jugendlichen als Auszubildende in knapp 17 Prozent der Unternehmen der Gesellschaftsnahen Dienstleistungen und in rund 14 Prozent der Industrieunternehmen zu finden. Von den Unternehmen der Unternehmensnahen Dienstleistungen dagegen haben nur knapp 5 Prozent lernbeeinträchtigte Jugendliche unter den Auszubildenden. Die Potenziale dieser Zielgruppe werden dort also bislang am wenigsten ausgeschöpft, was auch mit den Anforderungen der Ausbildungsberufe der Branche zusammenhängen dürfte. Unter lernbeeinträchtigten Jugendlichen werden hier Jugendliche verstanden, die im Lernen dauerhaft und Abb. 1: So viele Unternehmen bilden lernbeeinträchtigte Jugendliche aus (ausbildungsaktive Unternehmen nach Größenklassen, 2011, in%) Abb. 2: So viele Unternehmen bilden lernbeeinträchtigte Jugendliche aus (ausbildungsaktive Unternehmen nach Branchen, 2011, in%) 2. Rekrutierung von lernbeeinträchtigten Jugendlichen Aussagekräftiger als der Anteil der ausbildungsaktiven Unternehmen, die Jugendliche mit Lernbeeinträchtigung ausbildet, im Hinblick auf die Bedeutung der Zielgruppe ist der Anteil der Unternehmen, die solche Jugendlichen für die Ausbildung rekrutiert. Die gezielte Anwerbung von Jugendlichen mit Lernbeeinträchtigung findet derzeit lediglich in rund drei Prozent aller ausbildungsaktiven Unternehmen statt (Tabelle 1). Dabei gibt es kaum Unterschiede nach Unternehmensgröße. Es wird deutlich, dass lernbeeinträchtigte Jugendliche bislang eher zufällig als Auszubildende in Unternehmen beschäftigt werden. Der Vergleich der Rekrutierungsaktivität nach Branchen zeigt, dass Unternehmen der Gesellschaftsnahen Dienstleistungen lernbeeinträchtigte Jugendliche am häufigsten sehr häufig oder regelmäßig rekrutieren. Jedoch trifft diese Aussage nur auf rund drei Prozent der Unternehmen zu. Eine seltene Rekrutierung dieser Zielgruppe nimmt dagegen ein weitaus größerer Anteil der Unternehmen vor. Branchenübergreifend rekrutiert ein Drittel der Unternehmen immerhin selten Jugendliche mit Lernbeeinträchtigung. Knapp 58 Prozent der Unternehmen wirbt die Zielgruppe nie gezielt an. Dies trifft noch häufiger bei den Unternehmen der Unternehmensnahen Dienstleistungen zu, die lernbeeinträchtigte Jugendliche auch selten ausbilden. 3. Einschätzung von lernbeeinträchtigten Jugendlichen als Auszubildende Die Einschätzung von Motivation auf der einen und der Kenntnisse auf der anderen Seite durch Unternehmen erlaubt eine Aussage über die Voraussetzungen, die Jugendliche mit Lernbeeinträchtigung für die Ausbildung mitbringen. Im Vergleich zu einem durchschnittlichen Auszubildenden schätzen mehr als drei von zehn Unternehmen die Motivation und das Engagement von lernbeeinträchtigten Jugendlichen gleich hoch ein (Abbildung 4). Die Unterschiede nach Unternehmensgrößenklassen sind dabei gering. Insgesamt liegt die Motivation von lernbeeinträchtigten Jugendlichen jedoch unter der eines durchschnittlichen Auszubildenden, da gut 49 Prozent der Unternehmen eine Bewertung unter dem Durchschnitt, aber nur rund 14 Prozent eine überdurchschnittliche Bewertung vornehmen. Kenntnisse und Fähigkeiten der lernbeeinträchtigten Jugendlichen werden etwas schlechter bewertet als Motivation und Engagement. Nur knapp 16 Prozent der Unternehmen schätzen sie genauso gut ein wie einen durchschnittlichen Auszubildenden. Auch hier ist jedoch der Anteil der Unternehmen, die Jugendliche mit Lernbeeinträchtigung schl

echter bewerten als einen durchschnittlichen Auszubildenden, mit gut 78 Prozent deutlich höher als der Anteil der Unternehmen, die diese Jugendlichen besser bewerten. Die Unterschiede nach Unternehmensgrößenklassen und Branchen sind dabei weitestgehend gering. Ähnlich wie bei anderen speziellen Zielgruppen für die Ausbildung schneiden auch lernbeeinträchtigte Jugendliche bei der Bewertung ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten deutlich schlechter ab als hinsichtlich ihrer Motivation und ihres Engagements. Dies ist ein Hinweis darauf, dass sie inhaltliche Defizite möglicherweise durch vergleichsweise großen Einsatz kompensieren können. 4. Besondere Förderung von lernbeeinträchtigten Jugendlichen Durch die eigene Gestaltung der Ausbildung versuchen Unternehmen, den unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen und Potenzialen ihrer Auszubildenden gerecht zu werden. Gut 16 Prozent der ausbildungsaktiven Unternehmen bieten für lernbeeinträchtigte Auszubildende Nachhilfe oder Stützunterricht an (Abbildung 6). In Großunternehmen mit mindestens 250 Beschäftigten fördern sogar knapp 21 Prozent der Unternehmen diese Zielgruppe auf diese Weise. Die kleinen und mittleren Unternehmen liegen etwa auf dem Durchschnittsniveau. Nachhilfe und Stützunterricht sind somit wichtige Fördermaßnahmen, die lernbeeinträchtigten Jugendlichen helfen können, eine Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Dabei können Unternehmen finanzielle Unterstützung im Rahmen von ausbildungsbegleitenden Hilfen erhalten, falls sie die lernbeeinträchtigten Jugendlichen nur mithilfe der Förderung in die Ausbildung integrieren können. Neben der Integration der lernbeeinträchtigten Jugendlichen in Ausbildung ist eine weitere Fördermaßnahme für diese Jugendliche die Teilnahme an Maßnahmen der Berufsvorbereitung. Etwa jedes sechste ausbildungsaktive Unternehmen fördert lernbeeinträchtigte Jugendliche auf diese Weise. Auch hier sind Großunternehmen etwas aktiver als kleine und mittlere Unternehmen: Knapp 20 Prozent von ihnen bieten für lernbeeinträchtigte Jugendliche die Teilnahme in der Berufsvorbereitung an

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