Checkliste Konfliktphasen

Checkliste Konfliktphasen

Gedankenanstöße zum effektiven Konfliktmanagement.

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Eine Checkliste aus der Reihe Konfliktmanagement Checkliste 4: Konfliktphasen Phase 1: Schwelen Diese Phase ist dadurch gekennzeichnet, dass nur wenige der Beteiligten den sich anbahnenden Konflikt bewusst wahrnehmen. Oftmals entwickelt sich lediglich bei einem Beteiligten eine Missstimmung (Irritation, Verstimmung o.ä.) in Richtung einer der Konflikttypen, zum Beispiel eine Beziehungsstörung (Konflikttyp 6) zu einer anderen Person. Oder er hat ''das dumpfe Gefühl'', dass er die von ihm geplanten Maßnahmen nicht zur Umsetzung bringen kann (Konflikttyp 3). Auf der Einstellungsebene ist diese Phase 1 noch durch ein Streben nach einer Win-Win-Lösung gekennzeichnet, oftmals getrieben von der Befürchtung, selbst zu verlieren. Phase 2: Rauch entwickeln Langsam wird mehr und mehr Beteiligten klar, dass sich ein Konflikt anbahnt. Die Konfliktparteien vermeiden dennoch, sich hierüber miteinander offen auszutauschen, bleiben auf der inhaltlichen Ebene und diskutieren sachbezogen. Ähnlich ist es bei Konflikten zwischen Gruppen in Organisationen: in Phase 2 entsteht innerhalb einer oder mehrerer Gruppen Klarheit darüber, dass ein Konflikt ins Haus steht. Innerhalb der Gruppe fallen deutliche Worte, man spricht sich aus und heizt sich auf. Die Denkhaltung wandelt sich zu einer Win-Lose-Lösung - die Beteiligten richten ihr Verhalten mehr und mehr darauf aus, klar und möglichst im Blitzkrieg zu gewinnen. Argumentative Munition wird ''vorsichtshalber'' zurechtgelegt, vorsorglich erste Barrikaden errichtet. Aber an der sichtbaren Oberfläche des Konfliktgeschehens hält man sich bedeckt, wahrt Contenance und Sachbezogenheit. Phase 3: Entflammen Nun kommt emotionale Würze in das ''brodelnde Konfliktsüppchen''. Kann der Konflikt auf der sachlichen Ebene nicht zufrieden stellend geklärt werden, kommen emotionale Elemente hinzu. Bei den emotionalen Konflikttypen 5 - 7 (Checkliste 3) wird bald nach etwaiger Klärung in der vorgeschobenen Sache ein neues Thema auf die Tagesordnung gebracht und zum Streitgegenstand deklariert. Man bleibt also sachbezogen, auch wenn sich gleichzeitig innere emotionale Spannungen aufbauen, die spürbar nach Entladung verlangen. Diesem Bedürfnis folgend werden erste Kleingefechte ausgetragen, die deutlich sichtbar emotionale Einfärbungen aufweisen. Häufig sind gerade diese es, die die Führungskräfte erst jetzt aufmerksam werden lassen. Der Konflikt bewegt sich in Phase 3 auf eine Ebene zu, in der der Realitätssinn der Beteiligten durch wahrgenommenen Druck, ''etwas unternehmen zu müssen'' und Emotionalitäten nahe dem Fanatismus so beeinträchtigt ist, dass sie zu einer Beilegung aus eigener Kraft zumeist nicht mehr in der Lage sind. Phase 4: Brennen Irgendwann kommt dann der Punkt, an dem sich die aufgestaute Energie entlädt. Menschen sagen dazu oft ''da hat der Tropfen das Fass zum Überlaufen gebracht''. Der ursprüngliche sachliche Streitgegenstand verliert völlig an Relevanz. Die Flammen schlagen hoch, die Stimmen werden laut, es fallen böse Worte, möglicherweise kommt es zu Tätlichkeiten. Ist Phase 4 erst einmal erreicht, gibt es kein Halten mehr und meist auch kein Zurück. Es bedarf energischen und machtvollen Eingriffen Dritter, um die verheerenden Wirkungen zu begrenzen. Nur in wenigen Kulturen werden Konflikte von Dritten lange in diesem Stadium belassen. Während bei einer Schulpausenprügelei die umherstehenden Kinder oftmals noch den einen oder den anderen anfeuern (meistens immer den, der gerade überlegen scheint), greifen Lehrer sofort ein. Das schnelle Einmischen von mächtigen, nicht konfliktscheuen Dritten ist die einzige Chance, in diesem Stadium bedrohliche Verletzungen auf beiden Seiten in gewissem Maße zu verhindern. Zu einem verlustreichen Ermitteln von Sieger und Besiegten bis zum bitteren Ende kommt es auf der Ebene sehr großer Organisationen fast nur noch, wenn sich kein potenzieller mächtiger Dritter für den Konflikt interessiert (z.B. Kriege in Sudan oder Kongo) oder wenn zumindest eine der Konfliktparteien stärker ist als der potenzielle Dritte (UNO-USA-Konstellation bei der beginnenden Irakoffensive 2002). Nur selten führt der Brand zu einer Erleichterung und zur Lösung des Konfliktes bei offener Aussprache. Eher sind Verletzungen auf beiden Seiten die Folge: Brandwunden, die schlecht abheilen und immer wieder an die Ereignisse erinnern. Die Phase 4 steht ganz offensichtlich unter dem Zeichen eines ungehemmten Strebens nach Win-Lose-Lösungen, doch das Ergebnis ist immer ein Lose-Lose. Phase 5: Dauerbrenner Auch Phase 5 verspricht nicht, Konflikte zu lösen. Die vom Konflikt gezeichneten Beteiligten gehen einander aus der Reichweite, so sie denn können. Das ist in einem Team etwa durch Bitte um Versetzung möglich. Bereiche eines Unternehmens können sich nicht so einfach aus der Reichweite eines anderen Bereiches begeben. Bei feindlichen Unternehmensübernahmen sitzt der Sieger mittendrin und an den entscheidenden Stellhebeln. Es komm

t zu einem Dauerbrenner, bei dem es hin und wieder auf Initiative des Unterlegenen oder einzelner Perspektivenloser zu Gemetzeln kommt, verdeckten Widerständen und Angriffen (Partisanenkrieg). Verlierer kommunizieren möglichst nicht mit Gewinnern, man hat ja ''eh'' nichts mehr zu sagen''. Die Lebens- und Arbeitsqualität leidet enorm. Mit den Zielen und Arbeitsergebnissen kann sich kaum einer der Verlierer noch sonderlich identifizieren, und so geht das Interesse hieran auch verloren. Man macht ''Dienst nach Vorschrift''

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